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Rewe mit drastischen Schritt – Chef spricht Klartext: „Hat uns mehrere Millionen Euro gekostet“

Für einen drastischen Schritt hagelte es im Dezember mächtig Kritik. Nun äußerte sich der Rewe-Chef erstmals zu den Hintergründen.

© picture alliance / Rothermel

Rewe: Die Erfolgsgeschichte der Supermarktkette

Die Rewe Group mit Sitz in Köln ist eine der größten Handelskonzerne Deutschlands. Zu ihr zählen nicht nur die Supermarktkette Rewe. Dazu gehört auch Penny, Toom, Billa in Österreich, DER Touristik Deutschland und Lekkerland.

Nach der Debatte über die „One-Love-Binde“ bei der WM 2022 zog Rewe schnell Konsequenzen. Nur einen Tag später beendete der Supermarkt-Kette die Sponsoring-Partnerschaft mit dem Deutschen Fußballbund (DFB). Die Entscheidung sorgte für viel Aufsehen.

Dem Konzern wurde eine PR-Strategie vorgeworfen. Doch nun räumt Chef Lionel Souque mit den Gerüchten auf und spricht Klartext. Die Gründe für das Aus sind überraschend emotionaler Natur.

Rewe-Chef spricht Klartext über DFB-Rausschmiss

Da der Vertrag mit dem DFB ohnehin Ende Dezember ausgelaufen wäre, kamen schnell PR-Vorwürfe auf. Doch im Interview mit dem „Spiegel“ betont Souque nun, dass er aus dem Vertragsende nie ein Geheimnis gemacht habe. „Aber mir hat es einfach gereicht“, erklärte er die Entscheidung. „Ich habe an dem Abend ein Fußballspiel geschaut, als bekannt wurde, dass die deutsche Nationalmannschaft die Binde nicht tragen wird, weil die Fifa das nicht erlaubt. Darüber habe ich mich tierisch aufgeregt und sofort mit meinem Team besprochen, dass ich da etwas tun will.“

Zudem betont der Rewe-Chef, dass er nie ein Problem mit dem DFB, sondern mit der FIFA und besonders mit ihrem Präsidenten Gianni Infantino gehabt habe. „Nur habe ich mit der Fifa keinen Vertrag, ich kann nur beim DFB-Sponsoring ein Zeichen setzen.“ Kritik für die Entscheidung habe es aber durchaus nicht nur von der Öffentlichkeit gegeben. Auch aus den eigenen Reihen habe es nicht nur Applaus gegeben.


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Schließlich habe der kurzfristige Schlussstrich viel Geld gekostet. Ein bereits gedrehter Werbespot, sowie die 600.000 Sammelalben waren für Rewe dadurch ein Verlustgeschäft. Für die Sammelkarten hätte der Supermarkt-Riese drei Euro pro Stück berechnet, stattdessen seien diese auf eigene Kosten gratis an die Kunden rausgegangen. „Insgesamt hat uns das mehrere Millionen Euro gekostet.“ Geschäftsführer Soque gesteht gegenüber dem „Spiegel“, dass der Entschluss emotional motiviert war: „Aber ich bereue es nicht. Ich habe mich geärgert, wie so viele andere auch, mit dem Unterschied, dass ich etwas tun konnte.“