Pferde-Besitzer können ein Lied davon singen: Die Haltung der Tiere wird zunehmend zu einem teuren Vergnügen. In den letzten Monaten haben die Preise für Heu, Stroh und weitere landwirtschaftliche Produkte drastisch angezogen. 30 Prozent Aufschlag sind keine Seltenheit.
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Viele Pferde-Liebhaber stehen vor der schwierigen Aufgabe, ihr Budget neu zu organisieren. So ergeht es auch einer Reiterin, die jetzt auf Instagram ihre schockierende Heu-Rechnung präsentiert. Im Video zeigt die junge Frau, wo sie im Alltag bei sich selbst heftige Abstriche machen muss, damit ihre Pferde nicht zu kurz kommen.
Pferde-Besitzerin muss fast 1500 Euro für Heu zahlen
„Oh, oh – die Heurechnung… Mal gucken, wie teuer es wird.“ So beginnt das Video auf Instagram. Dann der Schock: 1498 Euro! „What?“, ruft die Pferde-Liebhaberin – und listet erst mal auf, wo sie jetzt sparen muss. Die gerade neu bestellten schicken Kleidungsstücke gehen direkt wieder zurück. Mit den anderen Mädels aus dem Stall essen gehen? Kein Geld. Da hilft nur eine Ausrede: „Ich hab‘ noch so viel zu tun. Geht ihr mal…“
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Beim Füttern der geliebten Pferde mit frischem Heu kommt die Reiterin dann zu einem dramatischen Fazit: „Dann gibt’s für mich halt heute nichts zu essen. Hauptsache, ihr seid gut versorgt.“ Sagt sie… und streichelt einem Pferd über die Mähne.
“ Hobby wird zum nervenaufreibenden Zweitjob“
Unter dem Post der Verfasser „diemitdenpferden“ häufen sich schnell Kommentare, die deutlich machen: Viele Pferde-Freunde haben mit demselben Problem zu kämpfen. Doch erst einmal macht ein Nutzer diese kritische Anmerkung: „Euch ist schon aufgefallen, dass zum Jahreswechsel tausende Landwirte auf den Straßen waren….. Thema Agradiesel.“
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Tatsächlich haben die Preissteigerungen bei Heu, Stroh & Co. ihre Gründe. So ziemlich alle Landwirte haben mit Extremwetter-Ereignissen zu kämpfen. Mal ist es wochenlang zu nass, mal brüllend heiß, dann stürmt es. Gestiegene Energiepreise und Arbeitskräftemangel machen sich ebenfalls bemerkbar.
Viele andere Kommentare klingen mitfühlender. Eine Nutzerin schreibt: „Das kenne ich nur zu gut… am meisten spart man an sich selber.“ Eine andere fragt: „Was macht man mit einem Pferd, was man aus gesundheitlichen Gründen nicht verkaufen kann? Viele Besitzer mit chronisch kranken Tieren kommen extrem an ihre Grenzen. Mental und finanziell. Das geliebte Hobby wird zum nervenaufreibenden Zweitjob.“
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Wiederum eine andere Nutzerin produziert ihr Heu selbst, was aber auch herausfordernd sei: „Hier in Ostfriesland schüttet es teilweise 30 Liter am Tag. An Heu machen ist die nächsten 14 Tage noch nicht zu denken und mein Gras legt sich schon hin.“ Eine andere Selbstproduzentin stimmt zu: „In nassen Jahren muss man schauen, dass es trocken von der Wiese kommt, um die Qualität auch beizubehalten.“ Und günstig sei es obendrein nicht, den Maschinenpark vorzuhalten. Vom Diesel bis zu den Netzen für die Ballen – alles wird teurer.
Ein kleiner Trost ist der Kommentar einer Pferde-Besitzerin auf Mallorca. Wegen des Transports mit der Fähre sei das Heu dort erheblich teurer. Den deutschen Pferde-Freunden schreibt sie: „Wir träumen von euren Preisen.“