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Netto, Kaufland und Co.: Änderung an Kassen gefordert – müssen Kunden bald HIERAUF verzichten?

Bei Netto, Kaufland und Co. soll der Alkohol vor Kasse verschwinden und die Werbung reglementiert wird. Doch die Wirtschaft wehrt sich.

© Imago / Manfred Segerer

Supermark vs. Discounter: Das ist der Unterschied

Mit Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und Co.gibt es in Deutschland viele verschieden Lebensmittelmärkte. Bei den einen handelt es sich um Supermärkte, bei den anderen um Discounter. Doch wo ist der Unterschied?

Sie heißen „Kleiner Feigling“, „Jägermeister“ oder „Doornkaat“. Sie sind so klein, dass sie in jede Handtasche passen. Und im Supermarkt findet man sie dort, wo auch die Süßigkeiten stehen, die sich Kinder auf dem letzten Meter erquengeln: vor der Kasse.

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Wenn es nach Gesundheitsminister Karl Lauterbach geht, dann soll der Alkohol an der Kasse verschwinden. „Hier werden Menschen mit Alkoholkrankheit gezielt gefährdet“, twitterte Lauterbach, der nie ein Geheimnis daraus gemacht hat, dass er selber regelmäßig ein Glas Rotwein trinkt. „Das ist eine unethische Form der Werbung.“

Netto & Co.: Regierung setzt auf Aufklärung

Sind die Tage der Flachmänner gezählt? Im Koalitionsvertrag der Ampel steht zumindest, dass das Marketing für Alkohol reglementiert werden soll. Wörtlich heißt es dort: „Bei der Alkohol- und Nikotinprävention setzen wir auf verstärkte Aufklärung mit besonderem Fokus auf Jugendliche und schwangere Frauen.“

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Erst vor einer Woche hatte Lauterbach bei „Hart, aber fair“ gesagt, Deutschland habe ein Alkoholproblem. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums ist der Alkoholkonsum in Deutschland populär wie eh und je. „7,9 Millionen Menschen der 18- bis 64-jährigen Bevölkerung in Deutschland konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form.“

Netto & Co.: Konsumzahlen sinken

Nach Angaben des Drogenbeauftragten der Bunderegierung, Burkhard Blienert, sterben jedes Jahr 150.000 Menschen an den Folgen exzessiven Alkohol- und Nikotinkonsums. „Jeder Erwachsene trinkt im Schnitt einen ganzen Eimer reinen Alkohol im Jahr und raucht sage und schreibe über 1.000 Zigaretten.“



Auch Blienert fordert Marketingverbote für Alkohol und Co. Dagegen sieht der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft keinerlei Handlungsbedarf für den Gesetzgeber. Er beruft sich auf den Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung von 2021. Und danach sinken die Konsumzahlen sowohl bei Minderjährigen als auch bei Erwachsenen – und das ganz ohne Werbeverbote.