Der Andrang war einfach zu groß. Am Sonntag (21. Januar) sind bei einer Anti-AfD Demo in München so viele Menschen auf die Straße gegangen, dass dem Organisator nichts anderes übrig blieb, als die Versammlung aufzulösen.
Nach Angaben des Veranstalters sollen sich rund 250.000 Menschen der Demo in München angeschlossen haben. Die Polizei München sprach von 100.000 Menschen. Damit handelt es sich offiziell um die bundesweit größte Versammlung gegen rechts nach Veröffentlichung der „Correctiv“-Recherche. Aus Sicherheitsgründen wurde die Veranstaltung letztlich abgebrochen. Es ist nicht das erste Mal an diesem Wochenende.
München: Gewaltiger Andrang bei Anti-AfD-Demos
Bundesweit gingen am Wochenenden hunderttausende Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren. So versammelten kamen am Sonntag in Köln, Bremen jeweils mindestens 50.000 Menschen zusammen. In Dortmund waren es am Vortag 30.000 Demonstranten, darunter auch ein Prominenter (mehr dazu hier >>>). Bereits am Freitagabend musste auch in Hamburg eine Demo abgebrochen werden, nachdem sich mindestens 50.000 Menschen rund um die Alster versammelt hatten.
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Der Protest ist ausgelöst durch die Enthüllungen des Recherchezentrums „Correctiv“ über ein Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam am 25. November 2023, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Dabei hat der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Damit meinen Rechtsextreme in der Regel, dass eine große Zahl Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.
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Viele Demonstranten in München wandten sich auf Plakaten gegen rechtsextremes Gedankengut: „Remigriert euch ins Knie“, „Lasst uns aus der Geschichte lernen statt sie zu wiederholen“, „Keine Toleranz für Intoleranz“, „AfD – Ein Albtraum für Deutschland“ und „Braune Flaschen gehören in den Altglascontainer nicht in den Bundestag“ war dort unter anderem zu lesen. (mit dpa)