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Mega-Streik übertrieben? Betroffene mit klarer Ansage – „Bodenlose Frechheit“

Busse, Bahnen, Kitas, Müllabfuhr & Co. – der Streik legt das Land lahm. Übertrieben oder überfällig? Viele unserer Nutzer sind sich einig.

Mega-Streik Transparent
© IMAGO / HEN-FOTO

Bedingungsloses Grundeinkommen erklärt

Jeden Monat viel Geld vom Staat bekommen, ohne dafür zu arbeiten: Das bedingungslose Grundeinkommen beschreibt genau das.

Es dürfte der massivste Streik in Deutschland seit Jahrzehnten werden: Am 27. März wollen Verdi und die Eisenbahner-Gewerkschaft EVG bundesweit das öffentliche Leben zum Erliegen bringen. Busse und Bahnen, Flughäfen, die Müllabfuhr, kommunale Kitas und viele weitere Bereiche werden betroffen sein. Hier und da können sich Pendler nicht einmal sicher sein, ob sie mit dem Auto durchkommen. Denn erstmals streiken auch Mitarbeiter der Autobahn-Gesellschaft des Bundes. Das könnte zur Sperrung großer Autobahntunnel führen, wenn nämlich die Überwachungszentralen nicht mehr besetzt sind.

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Ist der Mega-Streik übertrieben? Oder sind die massiven Arbeitsniederlegungen überfällig, nachdem Millionen Deutsche in den vergangenen Jahren durch Corona, Ukraine-Krieg, Inflation und Energiekrise gewaltige Mehrausgaben hatten? Wir haben Nutzer/innen unserer Facebook-Seite gefragt. Die Mehrheit der Meinungen geht in eine klare Richtung.

Mega-Streik: „Höhe unverschämt übertrieben, außer…“

Natürlich gibt es Nutzer, die mit einer Mischung aus Neid und Frust auf die aktuelle Entwicklung schauen. Da schreibt zum Beispiel ein Mann, der nicht im öffentlichen Dienst arbeitet, mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus: „Ich habe bei meiner Firma auch um eine Lohnerhöhung um 500 Euro gebeten plus Einmalzahlung von mehreren Tausend Euro. Ich denke, die nehmen das nicht ernst.“

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Tatsächlich ist das die aktuelle Forderung: Verdi will für die Beschäftigen 10,5 Prozent mehr Lohn erstreiten, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber lehnen das ab – und nicht nur sie. In unserer Umfrage macht ein Nutzer klar, dass aus seiner Sicht nur eine einzige Berufsgruppe einen derart üppigen Aufschlag verdient hat: „Die Forderung nach mehr Lohn ist vielleicht berechtigt, aber die Höhe einfach unverschämt übertrieben, außer man ist Pflegekraft.“ Und die Gewerkschaft Verdi muss sich noch mehr Kritik anhören, zum Beispiel von einer Frau mit dieser Ansage zu den heftigen Auswirkungen des Mega-Streiks am Montag: „Es reicht. Corona und der Krieg konnten uns nicht schaden, aber Verdi wird es schaffen.“ Eine andere Leserin urteilt noch krasser: „Es kotzt einen nur noch an.“

„Öffentlicher Dienst wurde kaputtgespart“

Aber spiegeln diese drei Meinungen wider, was die breite Bevölkerung wirklich denkt? In unserer Umfrage gibt es auch ganz andere Sichtweisen. „Bodenlose Frechheit!“ schimpft da zum Beispiel ein Leser. Er meint damit nicht etwa das Verhalten der Gewerkschaften, sondern das bisherige Angebot der Arbeitgeber. Der Streik sei daher „vollkommen richtig, da der öffentliche Dienst deutlich zu unterbezahlt ist.“

„Sollten uns so viel trauen wie in Frankreich“

Mit dieser Meinung steht er nicht alleine da. Eine andere Nutzerin sieht das genauso und erklärt, der Mega-Streik sei „angemessen, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen!“ Sie begründet das so: „In den letzten Jahren hat der öffentliche Dienst angesichts der Preissteigerungen eine Nullrunde hingelegt und es ist Zeit für eine Lohnerhöhung, die nicht nur wieder halbwegs die Inflation auffängt. Der öffentliche Dienst wurde in den letzten Jahren kaputtgespart, es fehlt überall an Personal und der Dienst für den Bürger ist teilweise kaum noch möglich. Die Attraktivität muss wieder hergestellt werden damit künftig Kollegen kommen.“


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Noch eine andere Leserin wünscht, dass die Gewerkschaften sich nicht nur für ihre Mitglieder im öffentlichen Dienst einsetzen, sondern für die Allgemeinheit: Die „Gewerkschaften sollten das auch mal für einen menschenwürdigen Mindestlohn durchziehen.“ Einen Blick in eines unserer Nachbarländer, wo Mega-Streiks und Massenproteste seit Jahrzehnten gang und gäbe sind, wagt in unserer Umfrage eine andere Kommentatorin. Sie meint: „Wir sollten uns mal so viel trauen wie in Frankreich. Nur so wird man ernst genommen.“