Müssen Kreuzfahrt-Liebhaber in Deutschland schon bald auf ein beliebtes Ziel verzichten?
Diese Befürchtung hat eine Branchen-Kennerin. Sie glaubt, dass ein ganz bestimmter Plan einer deutschen Stadt dazu führen könnte, dass es dort schon bald so gut wie keine Kreuzfahrt-Touristen mehr geben könnte. Aber eins nach dem anderen.
Kreuzfahrt-Aus in historischer Stadt?
Die Stadt Wittenberg zählt jedes Jahr enorm viele Touristen. Kein Wunder, schließlich war die heutige Universitätsstadt einst die Heimat von Martin Luther, dem Wegbereiter der Reformation. Heutzutage können Touristen Luthers Wohnhaus besuchen – oder auch die Stadtkirche, in der er gepredigt hatte.
Auch der historische Stadtkern ist bei Touristen sehr beliebt. Was ebenfalls sehr beliebt ist bei Touristen: die Anfahrt via Kreuzfahrt. Viele Fluss-Kreuzfahrten auf der Elbe machen Halt in Wittenberg. Doch genau damit könnte schon bald Schluss sein, befürchtet Kathrin Prockl.
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Kein Kreuzfahrt-Halt in Wittenberg?
Sie leitet den Reiseveranstalter ARS Incoming, der unter anderem solche Kreuzfahrten und Tagesausflüge nach Wittenberg organisiert – noch! In Wittenberg müssen künftig auch Tagestouristen einen Gästebeitrag in Höhe von 2 Euro zahlen. Das sorge dafür, dass der Veranstalter bei Kreuzfahrten womöglich schon bald von Ausflügen nach Wittenberg absehen wird.
„Die anstehende Erhebung des Beitrages stellt eine nicht budgetierte und unvorhersehbare Erhöhung der Ausgaben unseres Partners in Höhe von 25 Prozent der geplanten Eintrittsgelder vor Ort dar. Dies ist absolut inakzeptabel“, sagt Prockl der „Mitteldeutschen Zeitung“.
Leipzig statt Wittenberg?
Daher überlege sie derzeit, ob nicht Leipzig anstelle von Wittenberg aufs Programm rücken solle. „Seit dem letzten Jahr gibt es neu einen Tagesausflug nach Leipzig ab oder bis Wittenberg im Programm, der sehr gut bei den Gästen ankommt“, so Prockl: „Hier liegt der Gedanke nahe, dass Leipzig als Ersatz-Reiseziel für Wittenberg durchaus in Frage käme.“
Leipzig statt Wittenberg? Am Ende sind es die Kunden und die Kreuzfahrt-Anbieter, die diese Entscheidung treffen müssten.