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Kreuzfahrt: Schiffsarzt packt aus – so sieht sein Alltag WIRKLICH aus

Auch auf Kreuzfahrt-Schiffen kommt es zu medizinischen Notfällen. Ein Arzt ist immer an Bord. Doch wie sieht sein Alltag aus?

© IMAGO/Jan Huebner

Kreuzfahrten: Warum Urlaub auf hoher See so beliebt ist

Von Jahr zu Jahr stechen mehr Touristen in See. Kreuzfahrten werden weltweit immer beliebter. Auch immer mehr Deutsche machen Urlaub auf hoher See.

Eine Kreuzfahrt verbinden viele Urlauber mit schönen Dingen: Vom Alltag abschalten, die Sorgen wortwörtlich über Bord werfen. Doch auch auf so einem Dampfer kann es zu Notsituationen, wie medizinischen Vorfällen, kommen. Deswegen ist natürlich auch immer ein Arzt an Bord. Jetzt hat ein Schiffsarzt ausgepackt.

Wie sieht eigentlich der Alltag eines Arztes auf hoher See aus? Immerhin werden auch auf Kreuzfahrten Menschen krank oder verletzen sich. Gegenüber dem „Business Insider“ hat ein Arzt jetzt über seinen Job geredet.

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Kreuzfahrt: Mediziner aus Ungarn spricht Klartext

Gergely T. aus Ungarn wusste bereits während seines Medizin-Studiums, dass er einmal auf einem Kreuzfahrt-Schiff arbeiten möchte. Nachdem er genug Berufserfahrung sammelte, schrieb er Kreuzfahrtgesellschaften an und erkundigte sich bezüglich eines Jobs.

„Um Kreuzfahrtarzt zu werden, braucht man drei Jahre Erfahrung in der Notaufnahme, etwas Erfahrung als Allgemeinmediziner und eine spezielle Ausbildung“, berichtet Gergely T. Fünf Wochen nach seinem Vorstellungsgespräch erhielt ihr schließlich die Zusage.

Kreuzfahrt-Ärzte arbeiten in der Regel vier Monate

Je nach Größe des Schiffes besteht das medizinische Team aus fünf bis neun Personen, wie der Schiffsarzt erklärt. „Das medizinische Zentrum ist wie ein Krankenhaus an Bord, denn wir müssen auf alles vorbereitet sein. Wir versuchen, schwer erkrankte Passagiere sicher und rechtzeitig an Land zu bringen, aber manchmal ist das nicht möglich. An Bord gibt es Sprechzimmer, einen Empfangsbereich, ein Wartezimmer, eine Notaufnahme, eine Intensivstation, Krankenzimmer, Röntgengeräte, Laborausrüstung und eine Apotheke.“

Kreuzfahrt-Ärzte arbeiten in der Regel vier Monate lang und haben zwei Monate frei. Wenn Gergely T. nicht auf See ist, arbeitet er in ungarischen Krankenhäusern. „Aber die gute Bezahlung auf den Kreuzfahrten bedeutet, dass ich mehr Zeit mit meiner Familie in Ungarn verbringen kann.“

24-Stunden-Schichten gehören dazu

Er arbeitet in 24-Stunden-Schichten. Die Sprechstunden sind von 8 bis 11 Uhr und 16 bis 19 Uhr. In der restlichen Zeit des Tages hat Gergely T. Bereitschaftsdienst. Für Passagiere und Personal gibt es eine spezielle Telefonnummer bei medizinischen Notfällen. Das Pflegepersonal entscheidet dann, ob eine dringende Behandlung erforderlich ist, oder gibt dem Patienten einen Termin.


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Gergely T.: „Auf großen Kreuzfahrten bedeutet das täglich 15 Stunden Arbeit und neun Stunden Bereitschaftsdienst, danach habe ich 24 Stunden frei. Da ich seit mehr als zehn Jahren leitender Arzt bin, habe ich viel mehr Verantwortung, die zusätzlich sechs bis acht Stunden meiner freien Tage in Anspruch nimmt. Ich reiche medizinische Berichte bei den Ländern und Hafenbehörden ein, überprüfe die Medikamentenbestellungen mit der Oberschwester und stelle sicher, dass die medizinischen Geräte ordnungsgemäß funktionieren, beziehungsweise stelle fest, ob sie repariert oder ausgetauscht werden müssen – das sind nur einige meiner Aufgaben“, erklärt er im „Business Insider“.