Alles wird teurer – diesen Ausspruch hört man ständig. Denn tatsächlich haben Corona-Pandemie, Energie-Krise, Ukraine-Krieg und Inflation die Preise in teils nicht gekannte Höhen getrieben. Kunden von Kaufland, Rewe, Edeka und anderen Supermärkten spüren das Tag für Tag. Wer für einen Familienkauf vor drei, vier Jahren noch mit 80 oder 90 Euro ausgekommen ist, muss an der Kasse heute schnell mal 120 Euro berappen.
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Jetzt gibt es allerdings gute Nachrichten. Zumindest auf den ersten Blick. Die Inflation in Deutschland hat sich erheblich verlangsamt, teilweise sogar umgekehrt. Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes lagen die Verbraucherpreise im Februar 2024 um durchschnittlich 2,5 Prozent über dem Niveau des Februar 2023. Das ist natürlich eine Verteuerung – aber eine weitgehend akzeptable. Wer nun allerdings bei Kaufland, Rewe, Edeka & Co. einkaufen geht, reibt sich irritiert die Augen.
Kaufland, Rewe, Edeka & Co.: Lebensmittel verteuern sich weiter
Die Inflation – also der Wertverlust des Geldes – war im Februar 2024 so niedrig wie zuletzt im Juni 2021 (damals 2,4 Prozent). Klingt ja eigentlich erfreulich. Doch es lohnt sich der Blick ins Detail. Im Februar 2024 verbilligten sich Haushaltsenergie (Strom, Gas usw.) und Kraftstoffe (Benzin, Diesel) um 2,4 Prozent im Vergleich zum Februar 2023. Ein ordentlicher Rückgang, zumal die Preise in diesem Bereich auch im Januar schon um 2,8 Prozent gefallen waren.
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Doch wer jetzt erwartet, eine ähnliche Entwicklung, sei auch an der Kasse bei Kaufland, Rewe, Edeka & Co. zu spüren, der dürfte beim Blick auf den Kassenbon einen Schock bekommen. Denn gegen den allgemeinen Trend steigt die Inflation bei Nahrungsmitteln weiter an. Sie verteuerten sich im Januar um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und im Februar immerhin noch um 0,9 Prozent.
Verbraucherzentrale fordert Preis-Kontrolle
Laut Verbraucherzentrale spielen diverse Faktoren eine Rolle beim Preisanstieg: gestiegene Energiekosten bei den Herstellern, die schwierige internationale politische Lage, Arbeitskräftemangel, aber auch versteckte Preiserhöhungen, zum Beispiel in Form von Mogelpackungen (>>> hier mehr dazu ausführlich). Die Verbraucherzentralen fordern daher Politik und Bundeskartellamt auf, die Preisentwicklung im Handel und bei Herstellern sowie versteckte Preissteigerungen zu untersuchen.
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Immer wieder versuchen Supermarkt-Ketten wie Kaufland, Rewe, Edeka & Co., sich den teils heftigen Preisforderungen der Hersteller von Markenprodukten zu widersetzen. Seit Monaten toben daher Preiskämpfe. Gerade erst hat ein neues Tauziehen zwischen Edeka und dem Milka-Konzern Mondelez begonnen (>>> hier alle Einzelheiten). Doch es gibt auch Probleme, auf die die Supermarkt-Ketten keinen direkten Einfluss haben. So führt zum Beispiel der Klimawandel zu Ernte-Ausfällen und letztlich zu spürbaren Preissteigerungen, etwa bei Kakao-Produkten und Orangensaft (>>> hier unser ausführlicher Bericht).
Doch egal ob es nun verständliche Gründe für Preissteigerungen gibt oder ob die Hersteller einfach nur ihre Gewinne maximieren möchten – Kunden von Kaufland, Rewe, Edeka & Co. sollten sich keine Hoffnung machen, dass sie an der Kasse bald wieder so „wenig“ für den Einkauf zahlen wie noch vor drei, vier Jahren.