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Hanau: Mutter nach gewaltsamem Tod ihrer Kinder in psychologischer Betreuung ++ Vater schweigt

Hanau: Mutter nach gewaltsamem Tod ihrer Kinder in psychologischer Betreuung ++ Vater schweigt

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Eine Karte mit der Aufschrift "Wir sind traurig" und "Ruhet in Frieden" liegt vor dem Hochhaus, in dem am Mittwoch, den 11. Mai, zwei Kinder getötet wurden. Foto: Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Hanau. 

Am 11. Mai kam in Hanau eine schreckliche Tat ans Licht. Die Stadt trauert um zwei Geschwister, ein 7-jähriges Mädchen und ihren 11-jährigen Bruder.

Die beiden waren in einem Hochhaus in der Innenstadt von Hanau am Mittwochmorgen entdeckt worden. Nachdem Passanten vor dem Haus auf der Straße den schwer verletzten Junge (11) gefunden hatten, der wenig später im Krankenhaus verstarb, hatte die Polizei in der Wohnung ein totes Mädchen (7) gefunden. Das bestätigte die Polizei auf Nachfrage von DER WESTEN.

Mittlerweile wurde der Vater der Kinder festgenommen. Er steht unter Mordverdacht.

Update: Kindsmutter in psychologischer Betreuung – Unter Mordverdacht stehender Vater schweigt weiter

Nach dem gewaltsamen Tod von zwei Kindern in Hanau bekommen die Mutter und Behördenmitarbeiter Hilfe. „Zurzeit brauchen alle, die Mutter natürlich ganz besonders, aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit dem Fall betraut waren, intensive psychologische Beratung und Betreuung“, sagte Bürgermeister Axel Weiss-Thiel (SPD). Die Stadt versuche nach Kräften, zu helfen. Alle, die mit dem Fall betraut waren, seien „zutiefst erschüttert“. Ob und welche Konsequenzen zu ziehen seien, solle analysiert werden, sagte der Bürgermeister, der am Montagabend in der Hanauer Stadtverordnetenversammlung zu dem Fall Stellung genommen hatte.

Mittlerweile ist klar: Bei der Wohnung, auf dessen Balkon das kleine Mädchen gefunden worden war, handelt es sich um das gemeinsame Zuhause der beiden Kinder und ihrer Mutter. Die Frau war nach Angaben der Stadt Anfang des Jahres aus dem Kreis Offenbach nach Hanau gezogen. Nach Bekanntwerden von familiären Problemen wurde das Jugendamt aktiv und es sei sozialpädagogische Familienhilfe vereinbart worden. Angesichts einer offensichtlichen Verschlechterung der Situation sei wenige Tage vor dem Tod der Kinder ein weiteres Gespräch mit der Mutter und dem Träger vereinbart worden, berichtete Weiss-Thiel weiter. „Dieses Gespräch kam nicht mehr zustande.“

Man wolle nun mit diesem Gespräche führen, die Situation analysieren und Lehren daraus ziehen, so Bürgermeister Weiss-Thiel. Ob sich Konsequenzen für den Träger ergeben, „werden wir nach den Gesprächen feststellen“.

Der 47 Jahre alte Vater wurde am Samstag in der Nähe von Paris unter Mordverdacht festgenommen. Der Mann schweige nach wie vor zu den Vorwürfen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Dienstag. Wann der festgenommene Vater von Frankreich nach Deutschland überstellt wird, ist weiter unklar. Es könne jedoch noch einige Zeit dauern, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Hanau: Nach Gewalttat an Geschwisterpaar – was genau geschah, was bislang bekannt war

Nach dem Tod eines Geschwister-Paars in der Innenstadt von Hanau hat die Polizei den gesuchten Tatverdächtigen in Frankreich nahe Paris festgenommen. Es handele sich um den 47 Jahre alten Vater der Kinder, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hanau am Samstag. Die Kinder waren am Mittwochmorgen gefunden worden. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen Mordverdachts gegen den Mann.

Zielfahnder des Hessischen Landeskriminalamtes sei es nach der Tat gelungen, die Spur des Verdächtigen aufzunehmen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Hanau mit. „Mit Unterstützung weiterer Experten der Zielfahndung des Bundeskriminalamtes wurde der 47-Jährige am Samstagmorgen in der Nähe von Paris lokalisiert und dort festgenommen.“

Der Mann sei im Rhein-Main-Gebiet wohnhaft. Er leistete den Angaben zufolge keinen Widerstand bei der Festnahme. „Bislang hat er sich zu der Tat nicht geäußert“, hieß es. Die Staatsanwaltschaft Hanau gehe davon aus, dass er in wenigen Wochen nach Deutschland überstellt und dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden wird. Nach den Worten der Sprecherin hat der Mann die indische Staatsbürgerschaft.

Das Motiv für die Tat ist weiterhin unklar.

Hanau: Obduktionsergebnis liegt vor

Bei den toten Geschwistern handelt es sich um ein siebenjähriges Mädchen und einen elfjährigen Jungen, sie lebten in der Wohnung, in der das Verbrechen geschah. Bereits mehrere Monate vor der Tat hatten dem Hanauer Jugendamt Hinweise auf familiäre Probleme vorgelegen, wie die Stadt bekanntgegeben hatte.

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Eine Obduktion hatte ergeben, dass das Mädchen an Verletzungen durch „scharfe Gewalteinwirkung im Halsbereich“ starb. Bei dem Jungen hätten multiple innere Verletzungen zum Tod geführt, die auf einen Sturz aus großer Höhe zurückzuführen seien. Die Gründe für den Sturz seien Teil der Ermittlungen.

Hanau: Passanten alarmierten die Polizei

Passanten hatten die Polizei alarmiert, nachdem sie vor einem Hochhaus nahe dem Hanauer Marktplatz auf dem Boden den schwer verletzten Jungen entdeckt hatten. Er war kurze Zeit später im Hanauer Stadtkrankenhaus gestorben. Auf dem Balkon einer Wohnung im neunten Stock des Hochhauses hatten die Beamten das tote Mädchen gefunden.

Die Ermittler hatten unter Hochdruck nach dem Mann gefahndet. Bereits am Mittwoch hatten sie von einem mutmaßlichen familiären Hintergrund der Tat gesprochen. Wo sich die Mutter zum Zeitpunkt der Tat aufhielt, war zunächst offen geblieben. (abr, alp, gb mit dpa)