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Gladbach als einzige NRW-Fanmeile mit Public Viewing

Einzige Fanmeile mit Public Viewing in Gladbach

Mit Anpfiff der Frauen-WM beginnt auch die Fußball-Party in NRW: Im Ruhrgebiet sind Essen und Dortmund mit Public Viewing vertreten – die drei NRW-Austragungsorte werden ihrer Rolle mit einer Fanmeile gerecht. DerWesten gibt einen Überblick.

Essen. 

Wenn Silvia Neid am Sonntag mit ihrem WM-Team im Berliner Olympiastadion zum ersten Spiel gegen Kanada aufläuft, beginnt auch in NRW das Programm zur Frauen-WM 2011: Die drei Austragungsorte Bochum, Leverkusen und Mönchengladbach bieten auf einer Fanmeile Rahmenprogramm rund ums Thema Fußball und Frauen mit Kicker, Infoständen und vor allem Live-Musik. Vorne mit dabei, die Band Sommermädchen aus Bochum, die eigene Songs zur WM geschrieben hat und die Band Sportrock mit ihrem Song „Fußballsommer“ – aufgenommen mit den Nationalspielerinnen Alexandra Popp und Annike Krahn. Außerdem gibt unter dem Motto „Starke (Front-) Frauen“ jeweils einen Top-Act in den drei WM-Städten.

Seit der WM 2006 steht das „Rudelgucken“ hoch im Kurs: Beim Public Viewing sind die Ruhrgebietsstädte Dortmund und Essen mit vertreten. Wer also nicht ins Stadion gehen, aber dennoch die WM-Stimmung im eigenen Land erleben will, kann sich in der Umgebung das passende Programm aussuchen. Hier ein Überblick:

Bochum: Der Austragungsort setzt zwar nicht auf Public Viewing, das Bermuda Dreieck verwandelt sich aber pünktlich zum WM-Start in eine kleine Fanmeile. Kein Public Viewing – dafür bieten Bochums Bars und Kneipen Gelegenheit zum kleinen „Rudelgucken“. Das hält Thorsten Lumma, Leiter des WM-Büros in Bochum, für „gemütlicher“. Der andere Grund: In der Bochumer Innenstadt gibt es keinen geeigneten und sicheren Platz für eine solche Großveranstaltung. Zuletzt gab es Public Viewing nur im Stadion – da wird aber dieses Mal Fußball gespielt. Der Schwerpunkt liegt in Bochum also mehr auf dem Bühnenprogramm mit Musik und Aktionen zum Thema Frauenfußball. Den Auftakt zur WM-Party in Bochum macht die Sängerin Kim Wilde am Samstag, 25. Juni im Rahmen von „Starke Frauen“. Auch die Ruhr-Universität Bochumbeteiligt sich an der WM – mit öffentlichen Lesungen zum Thema Fußball. Wie die WM-Party ankommt, kann Thorsten Lumma nur „schwer einschätzen. Aber langsam erhält die WM-Stimmung Einzug in Bochum“.

Leverkusen: Kein deutsches Vorrundenspiel in der BayArena, dafür ist das WM-Programm in Leverkusen zweigeteilt: Zum einen gibt es die Fanmeile vor dem Rathaus und zum anderen ein „Public Viewing light“ in der Einkaufspassage „Luminaden“. „Das überdachte Shoppingcenter verwandelt sich dann in eine Fußballarena, ohne Public Viewing, dafür aber mit zwei großen Bildschirmen“, so Klaus Peter Laux, stellvertretender WM-Leiter in Leverkusen. Die Stadt wurde bereits mit 10.000 Fensterfahnen beflaggt und als starke Frontfrau soll Christina Stürmer WM-Stimmung nach Leverkusen bringen. „Wenn etwas zu Leverkusen passt, dann ist es Frauensport“, meint Laux und nennt mit Steffi Nerius und Britta Heidemann zwei erfolgreiche Sportlerinnen vom TSV Bayer 04 Leverkusen.

Mönchengladbach: Als einzige Stadt in NRW setzt der Austragungsort Mönchengladbach auf eine Fanmeile mit Public Viewing. Das findet auf dem Kapuzinerplatz statt. Bei allen deutschen Spielen und den Spielern der K.o.- Runde wird eine 43 Quadratmeter große Leinwand aufgebaut. Der Top Act zum Auftakt ist nach dem Eröffnungsspiel am Sonntag die Band Juli. Gladbach ist gerüstet für die WM: Der WM-Beauftragte Tim Spee rechnet mit 8000 Besuchern am ersten Spieltag. Das bestätigen auch die Ticket-Verkaufszahlen in Mönchengladbach: Das Spiel der deutschen Mannschaft gegen Frankreich am 5.Juli ist bereits ausverkauft und selbst für das Halbfinale mit noch unbekannter Paarung sind schon 20.000 Karten weg. Wenn die Fanmeile geöffnet ist, gibt es Live-Musik von morgens bis abends: Neben Bands aus der Region gibt es auch internationale Gäste passend zu den WM-Paarungen im Borussia-Park mit südamerikanischen, französischen und australischen Klängen.

Essen: Wer in Essen und Umgebung Alexandra Popp und Co. auf großer Leinwand sehen möchte, kann das am Burgplatz an der Kettwiger Straße beim Public Viewing machen. Dort gibt es mehr als 500 Sitzplätze und einen großen Stehplatzbereich. Eingestimmt wird die Fußball-Party am Sonntag mit einem Street Soccer Turnier ab 14.30 Uhr, bevor dann um 18 Uhr der Anpfiff zur Heim-WM ertönt. Begleitet wird das Public Viewing, unter dem Motto „Elf Freundinnen“, von lokalen Vereinen, Musikbands und Künstlern – am 30. Juni beim Spiel der deutschen Frauen gegen Nigeria, treten dann zur Einstimmung zwei Tänzerinnen der Folkwang-Universität auf. Projektleiter Tobias Heyne, ist „selbst gespannt auf die Veranstaltung. Sie ist immer abhängig vom sportlichen Erfolg – und unter freiem Himmel – natürlich vom Wetter“.

Dortmund: Auch in der Meisterstadt gibt es ab WM-Anpfiff Frauen-Fußball beim Public Viewing – dieses Mal am Alten Markt. Der Friedensplatz, auf dem in den letzten Jahren bei der WM und EM der Männer eine Leinwand aufgebaut war, wäre zu groß gewesen. „Alle Spiele, alle Tore“ heißt es in Dortmund, dafür gibt es aber kaum Rahmenprogramm. „Wenn die Deutschen weit kommen, kann Euphorie entstehen“, hofft Hans-Peter Arens vom Schausteller-Unternehmen Arens, das mit der Stadt Dortmund Organisator ist.