Versteht mich nicht falsch. Ich kann die Wut und auch den Ärger nachvollziehen. Bereits zum Jahr 2023 wurde die GEZ erhöht, von 17,50 Euro auf 18,36 Euro. Im Jahr 2025 sollen noch einmal 58 Cent pro Monat draufkommen. Klingt jetzt nicht viel, aber es summiert sich. Zahlte ein Haushalt 2022 noch 210 Euro, sollen es 2025 bereits 227,28 Euro sein.
Ein Ende der Erhöhungen scheint nicht in Sicht (mehr hier). Gerade in Zeiten, in denen das Geld knapp ist, Energie und Nahrungsmittel immer teurer werden, tut das weh. Doch wir sollten uns auch einmal überlegen, wofür wir das Geld ausgeben. Wir bezahlen für unvergessliche Stunden.
Nächste GEZ-Erhöhung droht
Wer erinnert sich nicht an das erste Mal „Sportschau“ gucken mit seinem Papa, wer blickt nicht mit verträumten Blick auf den ersten „Wetten, dass..?“-Abend mit Thomas Gottschalk zurück, an Party-Mittage beim „Fernsehgarten“, das traditionelle „Traumschiff“ am Weihnachtsabend oder den ESC-Triumph von Lena Meyer-Landrut? Auch dafür bezahlen wir.
Klar, es gibt Einsparungspotenzial. Fälle, wie der von RBB-Chefin Patricia Schlesinger, dürfen nicht noch einmal passieren. Sie sorgen dafür, dass das eh schon angeschlagene Vertrauen in den Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunk noch weiter abnimmt. Auch steht die Frage im Raum, ob man nicht auch beim Programm sparen kann, ob ARD und ZDF wirklich jeweils eigene Journalisten zu teuren Einsätzen, beispielsweise im Ausland schicken müssen, oder ob man da nicht Kompetenzen bündeln könnte.
Für dieses Programm zahle ich doch gerne
Die Zuschauerzahlen jedoch sprechen für den ÖRR. Die „Tagesschau“ beispielsweise zählt jeden Tag zu den meistgesehenen Sendungen des Landes. Während viele private Sender die Nachmittage mit Wiederholungen füllen, zeigt das ZDF nahezu täglich eine neue Ausgabe von „Bares für Rares“. In der ARD darf ich mich allabends auf „Wer weiß denn sowas?“ freuen. Das sind Shows, die Geld kosten, die sich nicht umsonst produzieren lassen. Und es sind Shows, die mir persönlich Freude bereiten. Dafür bezahle ich gerne.
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In Zeiten, in denen ein Pilsken in der Kneipe mittlerweile fünf Euro kostet, ein herkömmlicher Döner gar acht, sind 18,94 Euro für Helene Fischer, Florian Silbereisen und Horst Lichter doch gut angelegtes Geld. Und was wir alle nicht vergessen dürfen: Im Sommer ist wieder Europameisterschaft. Und das auch noch Zuhause. Wenn alles gut läuft, spendieren uns Julian Nagelsmann, Emre Can und Co. auch hier wieder unvergessliche Stunden. Präsentiert von ARD und ZDF.