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Führerschein-Pleite für Ampel-Regierung: Diese Autofahrer sind betroffen

Die Pläne der Ampel-Regierung zum Führerschein sind gescheitert. Betroffen ist vor allem eine Gruppe von Autofahrern.

Die Führerschein-Pläne der Regierung sind vorerst vom Tisch.
© imago/Westend61

Mit 15 am Steuer: Jugendliche Autofahrer in Schweden

Sie sind zu jung für einen Autoführerschein und dürfen doch am Steuer sitzen: Schwedische Jugendliche ab 15 Jahren können Auto fahren, wenn sie einen Roller- bzw. Traktor-Führerschein haben und das Fahrzeug nicht schneller als 30 Kilometer pro Stunde fährt. Die sogenannten A-Traktoren erfreuen sich vor allem bei Stadtkindern zunehmend großer Beliebtheit. Doch die Regelung ruft auch Kritiker auf den Plan.

Wer in Deutschland einen Führerschein erwerben möchte, muss nicht volljährig sein. Das Mindestalter für die Führerscheinklassen B und BE liegt bei 17 Jahren. Bis zum 18. Geburtstag können die Fahranfänger in Begleitung mit einer in der Prüfbescheinigung eingetragenen Person fahren. Die theoretische Prüfung darf dabei frühestens drei Monate, die praktische Prüfung frühestens einen Monat vor dem 17. Geburtstag abgelegt werden.

Seit längerem wird diskutiert, dieses Alter auf 16 Jahre zu senken. Nach Ansicht des ADAC würde das begleitete Fahren mit 16 dazu beitragen, die Jugendlichen besser auf die Praxis vorzubereiten. Die EU hat dazu allerdings eine klare Position.

Führerschein schon mit 16 Jahren?

Die Ampelkoalition will das begleitete Fahren ab 16 Jahren ermöglichen. Die Entscheidung darüber liegt aber nicht bei ihnen, sondern auf EU-Ebene. Und die macht den Ampel-Plänen einen Strich durch die Rechnung. Das EU-Recht lasse eine Umsetzung der Pläne für den Pkw-Führerschein ab 16 derzeit nicht zu, teilte das Bundesverkehrsministerium in Berlin der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP wollte das begleitete Fahren ab 16 statt wie bisher ab 17 Jahren ermöglichen und hatte das Vorhaben in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben.


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Das Ministerium von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) teilte mit: „Da der Rahmen für das Führerscheinrecht auf europäischer Ebene für alle Mitgliedstaaten verbindlich geregelt ist, kann Deutschland eine Absenkung des Mindestalters nicht einseitig auf nationaler Ebene regeln.“ Das Verkehrsministerium hatte sich nach eigenen Angaben bei der EU-Kommission für einen Modellversuch eingesetzt – und dabei auf die „positiven Erfahrungen mit dem begleiteten Fahren ab 17“ verwiesen. Der Vorschlag ist jedoch auf Ablehnung gestoßen.

ADAC ist dafür

Die Ampel-Koalition halte deshalb das Ziel des begleiteten Fahrens mit 16 „politisch nach wie vor für richtig“. Auch der ADAC sieht das so. „Mit dieser Maßnahme kann der Lernzeitraum verdoppelt und das Unfallrisiko der Fahranfängerinnen und Fahranfänger dank der größeren Fahrpraxis weiter reduziert werden“, so Verkehrspräsident Hillebrand.


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Trotz der Ablehnung durch die EU-Kommission gibt das Bundesverkehrsministerium die Koalitionspläne zur Einführung des Führerscheins ab 16 noch nicht auf.