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Machen unsere Friseure bald dicht? Branchen-Kenner schlägt Alarm! „Verdienen weniger als Ungelernte“

Die Friseurbranche soll laut eines Kenners vor sich hin darben. Viele Friseure könnten gezwungen sein, ihre Salons bald zu schließen.

Machen unsere Friseure bald dicht?
© IMAGO/imagebroker

Bürgergeld steigt zum Jahreswechsel um rund zwölf Prozent

Das Bürgergeld soll im kommenden Jahr kräftig um rund zwölf Prozent steigen. Erwachsene Bezieherinnen und Bezieher sollen vom 1. Januar an monatlich 563 Euro bekommen - also 61 Euro mehr als derzeit. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sprach von einer "deutlichen Erhöhung" in einem von Inflation und Krisen geprägten Umfeld. Sozialverbände kritisieren die geplante Erhöhung als nicht ausreichend.

Schlittern unsere Friseure in die nächste existenzielle Krise? Die politischen Maßnahmen der Corona-Pandemie stecken den Friseuren bis heute in den Knochen. Monatelang mussten sie schließen, bis heute haben sich viele Friseur-Salons noch nicht von den finanziellen Folgen erholen können.

Jetzt droht der Super-GAU, denn etliche Betriebe mussten entweder schließen oder massiv die Preise erhöhen. Das führt zu einem Teufelskreis, denn nicht jeder Kunde ist bereit, die gestiegenen Preise beim Friseur zu zahlen. Das wiederum macht es ihnen noch schwieriger. Ein Branchen-Kenner hat jetzt die Faxen dicke und schlägt Alarm!

Machen unsere Friseure bald dicht?

Robert Holz aus Schwerin ist Friseursalon-Inhaber. Er kennt die Probleme der Branche ganz genau, sieht dringende Notwendigkeit, die Missstände anzupacken. Holz zu dieser Redaktion: „Es ist inakzeptabel, dass einige Friseure weniger verdienen als unqualifizierte Arbeitskräfte in anderen Berufen. Es ist an der Zeit, die Preise so zu gestalten, dass die Leistung angemessen vergütet wird und ein fairer Ausgleich für die Branche geschaffen wird.“

Er schließt sich den Forderungen des Zentralverbands Friseurhandwerk an: Absenkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent (statt 19 Prozent), die steuerliche Geltendmachung der Friseurdienstleistung und die Unterstützung der Ausbildungsleistung. Die Forderungen wurden bereits dem Bundeswirtschaftsministerium von Robert Habeck (54, Grüne) überreicht.

Friseur
Robert Holz ist Betreiber eines Friseursalons in Schwerin. Er warnt vor einer existenziellen Krise in seiner Branche. Foto: Privat

Branchen-Kenner schlägt Alarm: „Verdienen weniger als Ungelernte“

Holz kritisiert auch die Mentalität einiger Kunden, nicht viel für eine gepflegte und ansprechende Friseur zahlen zu wollen. „Es gibt leider auch Kunden, die ernsthaft hinterfragen, warum der Friseurbesuch teuer ist oder sogar die Bezahlung verweigern“, so der Salon-Betreiber. Und weiter: „Manche Friseure schließen lieber ihre Türen, als die Preise zu erhöhen, was eine bedenkliche Entwicklung ist.“


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Es sei kein Zufall gewesen, dass die Friseurbranche „nicht ohne Grund als eine der ersten schließen und wieder öffnen durften“. Die Corona-Krise hätte das ganze Handwerk erschüttert. Es bleibt abzuwarten, ob die Politik den vielen engagierten Friseuren Gehör schenkt…