Diese Bilder dürften einem noch lange in Erinnerung bleiben: Nach einem sintflutartigen Regenschauer stand Anfang Juni 2024 der gesamte Flughafen von Palma de Mallorca unter Wasser. Der Regen tropfte nicht nur im Gebäude von der Decke – das Personal konnte auf der Landebahn sogar kurzerhand Schwimmen gehen.
Doch ist das normal oder ist der Airport auf Mallorca schlichtweg schlecht ausgebaut? Unsere Redaktion hat bei einem Piloten nachgehakt.
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Flughafen auf Mallorca schlecht ausgebaut?
Daniel Rudas ist nicht nur Chef der Airline „Hahn Air“, sondern fliegt als Privatjet-Pilot auch regelmäßig seine Fluggäste – darunter auch zahlreiche Promis – von oder zum Flughafen in Palma. Auf die wohl wichtigste Frage, ob der mallorquinische Airport schlecht auf das Regen-Chaos vorbereitet war und besser ausgestattet sein müsste, antwortete der Flugkapitän allerdings prompt mit: „Nein!“
Es gebe demnach immer wieder lokale Ereignisse, bei denen kurzerhand ein gesamtes Areal unter Wasser stehen kann. „Wenn du große Wassermassen hast, das kann der Boden einfach nicht so schnell aufnehmen und es dauert, bis alles absickert“, stellte Rudas klar. Aber dass es dann auch noch unaufhaltsam von der Decke strömt? „Wasser sucht sich immer seinen Weg und in der Masse kannst du das gar nicht verhindern, dass es durch irgendeine Ritze durchkommt“, so der Pilot.
Pilot auf Mallorca lobt die Crew am Boden
„Viel wichtiger ist doch, dass sie es meiner Meinung nach sehr gut gehandelt haben, innerhalb von zwei Tagen wieder alles am Laufen zu haben“, lobte Rudas die Verantwortlichen am Flughafen von Palma. Dabei ist er sich sicher, dass man einen solchen Fall in Deutschland sicherlich nicht so schnell gewuppt bekommen hätte. Typisch Mallorca war das Regen-Chaos aber trotzdem nicht.
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„Dubai stand auch schon komplett unter Wasser. Das war eine Zelle, da kam es komplett rausgeschossen“, erinnerte sich der Pilot. In Deutschland nach den Überschwemmungen im Süden des Landes rund um Augsburg das gleiche Spiel: „Da ist das Wasser sogar in die Flugzeuge reingelaufen!“
Nicht nur massiver Regen – Pilot kämpft mit weiteren Folgen
Für die starken und plötzlichen Regenfälle hat Rudas allerdings auch eine Erklärung: „Man kann den Klimawandel nicht mehr leugnen.“ Und den bemerke der Pilot noch an anderer Stelle in seinem Arbeitsalltag: „Vor 10 bis 15 Jahren gab es bei Weitem nicht solche Turbulenzen dieser Intensität und auch nicht in diesen Breitengraden wie jetzt.“ Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Auswirkungen in Zukunft nicht noch schlimmer bemerkbar machen.