Der Rückruf von Ferrero ist ein einziger Skandal. Nachdem hunderte Kinder nach dem Verzehr der leckeren Schokoprodukten in mehreren Ländern erkrankten, kommen nun andere dunkle Geheimnisse ans Licht.
Ein ehemaliger Manager von Ferrero packte nun nämlich über den Konzern aus und erhob schwere Vorwürfe gegen seinen Ex-Arbeitgeber.
Ferrero: Ex- Manager gibt IHM die Schuld
Es wird nicht ruhiger um das italienische Unternehmen. Neue Vorwürfe eines Ex-Managers zurren die Schlinge um Ferrero nun noch enger. Gegenüber dem „Spiegel“ spricht der Mann, der demnach mehr als ein Dutzend Jahre in dem Unternehmen war, ehe er 2019 ausschied, von einem Wandel.
Nach dem Tod von Michele Ferrero 2015 hat sein Sohn Giovanni die Geschäfte übernommen. Mit der Übernahme stieg der Umsatz, doch zu welchen Kosten? „Als ich anfing, war Ferrero ein großes Familienunternehmen mit relativ klarem Fokus“, sagt er dem Magazin. „Giovanni Ferrero hat daraus einen auf rigides Wachstum getrimmten Konzern gemacht, mit der Expansion stieg auch die Zahl der Burn-outs unter den Mitarbeitern.“
Ferrero: Gesundheitsrisiken bereits in Schoko-Produkten in der Vergangenheit aufgetaucht?
Der Ex-Manager berichtet davon, dass Ferrero 2019 die bereits günstig in Indien für den dortigen Markt produzierten Schoko-Bons Crispy über Italien in ganz Europa verkaufen wollte. „Logistisch war das ein Albtraum“, lautet sein Fazit. Die Mitarbeiter seien komplett überfordert gewesen.
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Als die ersten Chargen in den europäischen Lagern landeten, hätten staatliche Prüfer das indische Milchpulver in den Bonbons beanstandet. Auch da sei die Rede von einem beachtlichen Gesundheitsrisiko gewesen.
Wie beim „Spiegel“ zu lesen ist, sei die bereits ausgelieferte Ware nach Aussage des Ex-Managers noch in den Verkauf gegangen, während der Rest in den Lagern vernichtet oder dem Personal nach Hause mitgegeben worden wäre. Laut dem Magazin habe Ferrero geäußert, dass die neuen Vorwürfe „äußerst überraschend“ seien. Eine Untersuchung habe das Unternehmen jedoch versprochen. (cg)