Es ist für niemanden mehr eine neue Nachricht, dass Lebensmittel in den letzten Jahren deutlich teurer geworden sind. Wer heute bei Edeka, Lidl und Co. einkaufen geht, muss für den gleichen Einkauf deutlich mehr zahlen als noch vor wenigen Jahren.
Die Liste mit Gründen dafür ist lang: Corona-Pandemie, Klimawandel, Ukraine-Krieg, gestiegene Rohstoffpreise. Im Juli 2024 waren Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Schnitt mehr als 32 Prozent teuer als vor vier Jahren. Einige Lebensmittel sind seit Juli 2020 deutlich teurer geworden. Eine Übersicht.
Edeka, Lidl und Co.: Olivenöl, Zucker und Kekse
Eine Flasche Olivenöl kostet heute mehr als doppelt so viel wie vor vier Jahren. Grund dafür sind vor allem dürrebedingte Ernteausfälle, die im Haupterzeugerland Spanien zu einem massiven Produktionseinbruch geführt haben.
Ein ähnlicher Grund liegt dem Preisanstieg bei Zucker zugrunde. Wegen des nassen Wetters seien die Zuckerrüben knapp, sagt Lebensmittelexpertin Jana Fischer von der Verbraucherzentrale Hamburg. Auch Versorgungsengpässe auf dem Weltzuckermarkt sind schuld daran, dass Zucker um ganze 83,3 Prozent teurer ist als noch 2020!
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Auch für Keksliebhaber ist der Einkauf bei Edeka, Lidl und Co. deutlich teurer geworden. Grund dafür sind die gestiegenen Rohstoffpreise. Zucker, Fette und auch Mehl sind spätestens seit dem Ukraine-Krieg deutlich teurer geworden, denn Russland und die Ukraine gehören zu den wichtigsten Getreideexporteuren der Welt. Über 70 Prozent kosten die Naschereien heute mehr als noch vor vier Jahren.
Auch Ketchup und Gemüsekonserven betroffen
Die Liste der am stärksten verteuerten Lebensmittel ist noch viel länger. Auch Ketchup steht auf dieser. Wichtige Zutaten wie Tomatenmark, Essig und Stärke, aber auch Energie und Verpackung sind teurer geworden, was sich auch auf den Endpreis auswirkt, der im Vergleich zu 2020 um fast 65 Prozent gestiegen ist.
Einen ähnlichen Preisanstieg verzeichnen auch Konserven mit Spargel oder Mischgemüse (+64,5), Erbsen (+62,5) und Sauerkraut (60,9). „2022 war europaweit ein besonders schlechtes Erntejahr für Gemüse“, erklärte Christoph Freitag, Geschäftsführer der Bundesvereinigung der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie.
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Neben den genannten Lebensmitteln stiegen auch die Preise für Milchprodukte stark an. Vor allem Quark war im Juli 2024 mehr als 70 Prozent teurer als vier Jahre zuvor, aber auch für Schnittkäse, Butter und Milch müssen Verbraucher viel tiefer in die Tasche greifen.
Es gibt aber auch gute Nachrichten: Seit Juli 2023 sind auch einige Preissenkungen zu verzeichnen. Die größten Preisrückgänge gab es bei Karotten (-13,8), Zwiebeln und Knoblauch (-13,7), Tiefkühlobst (-13,1), Zitrusfrüchten (-9,3), Sonnenblumen- und Rapsöl (-8,6) sowie Weizenmehl (-8,3). Teurer als 2022 sind sie jedoch leider immer noch. Die weitere Preisentwicklung ist derzeit schwer abzuschätzen. (mit dpa)