Na, das hat tatsächlich nichts mit Nachhaltigkeit zu tun…
Keine Frage, Amazon ist in Deutschland unfassbar beliebt, die Produktpalette aus Online-Marktplatz, Streaming-, Musik- und Prime-Lieferdienst hat es in sich. Dass aber die Arbeitsbedingungen für Amazon-Mitarbeiter nicht immer top sind, beweisen in aller Regelmäßigkeit Streiks wie zuletzt am Prime Day. Und auch die Frage, wie nachhaltig der US-Konzern mit vermeintlich „unverkäuflicher“ Ware umgeht, treibt viele um.
Jetzt soll bei Amazon in Großbritannien heimlich ein Mitarbeiter gefilmt haben, wie originalverpackte, aber nicht verkaufte Produkte einfach vernichtet werden!
Amazon: Mitarbeiter veröffentlicht internes Video – es zeigt unglaubliche Verschwendung
Das Video aus einem Amazon-Lager in Schottland zeige, wie Produkte eingescannt und zur späteren Zerstörung aussortiert würden. Dazu gehörten nicht nur Bücher oder Spielzeug, sondern auch hochwertige Technik-Ware wie Notebooks und Smart-TVs, wie „ITV News“ berichtet.
Laut dem Ex-Mitarbeiter sei es das Ziel gewesen, pro Woche 130.000 Produkte zu vernichten, die Hälfte davon sei noch originalverpackt gewesen. Die andere Hälfte habe vor allem aus Rücksendungen bestanden. Laut der britischen Nachrichtensendung würde Elektronik recycelt, ein kleiner Teil von rund 28.000 Waren gespendet werden. Der Rest kommt zur Mülldeponie.
Amazon: Zerstörung passiert auch in Deutschland
Dass das aber kein britischer Einzelfall ist und auch in Deutschland von Amazon praktiziert wird, zeigt ein Bericht von Greenpeace aus dem Mai 2021. Demnach würden auch hierzulande Kleidung, Bücher, Spielzeug und Elektronik vernichtet werden. Greenpeace beruft sich dabei auf Filmaufnahmen aus dem Amazon-Logistikzentrum in Winsen (Niedersachsen).
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Das ist Amazon:
- 1994 in den USA von Informatiker Jeff Bezos als Onlinebuchhandlung entwickelt
- Inzwischen ist es Marktführer im Online-Handel
- 2020 erwirtschaftete Amazon einen Umsatz von über 386 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn von über 21 Milliarden US-Dollar
- Amazon bietet nicht mehr nur Waren an, sondern auch verschiedene Dienste wie Prime, Pay, Video oder Music
- Gründer Bezos gilt als reichster Mensch der Welt, sein Vermögen wird auf rund 200 Milliarden Dollar geschätzt
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Gegenüber „Golem.de“ hat sich Amazon UK geäußert, sagt: „Wir arbeiten auf das Ziel hin, keine Produkte zu entsorgen, und unsere Priorität ist es, nicht verkaufte Produkte weiterzuverkaufen, an wohltätige Organisationen zu spenden oder zu recyceln. In Großbritannien werden keine Artikel auf Mülldeponien entsorgt.“
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Und weiter: „Als letzter Ausweg werden wir Artikel der Energierückgewinnung zuführen, aber wir arbeiten hart daran, die Anzahl der Fälle, in denen dies geschieht, auf null zu senken. Wir sind bestrebt, unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und ein Programm für die Kreislaufwirtschaft aufzubauen, das darauf abzielt, Retouren zu reduzieren, Produkte wiederzuverwenden und weiterzuverkaufen sowie die Anzahl der Entsorgungen zu verringern.“
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Bleibt zu hoffen, dass das Amazon schon bald hinkriegen wird und die Verschwendung ein schnelles Ende findet… (mg)