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Aldi: Kunden-Aufstand gegen umstrittenes Produkt – jetzt reagiert der Discounter

Aldi steht derzeit heftig in der Kritik. Es geht um ein beliebtes Lebensmittel. Jetzt reagiert der Discounter und macht eine Klarstellung.

© imago/Jan Huebner, Eibner

Supermark vs. Discounter: Das ist der Unterschied

Mit Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und Co.gibt es in Deutschland viele verschieden Lebensmittelmärkte. Bei den einen handelt es sich um Supermärkte, bei den anderen um Discounter. Doch wo ist der Unterschied?

Zoff um Erdbeeren! Das beliebte Obst sorgt derzeit für mächtig Ärger. Dabei steht auch Aldi in der Kritik. Der Vorwurf: Der Discounter importiert, wie andere Supermärkte auch, die Früchte aus einer Region, die von einer extremen Dürre betroffen ist.

Auch durch die gigantischen Erdbeer-Plantagen ist Wasser dort zu einer knappen Ressource geworden. Naturschützer fordern die Discounter und Supermärkte deshalb auf, auf den Import aus der spanischen Region Donana zu verzichten – trotz einer Viertelmillion Unterschriften bislang ohne Erfolg. Nun äußert sich Aldi Süd zu den Vorwürfen.

Aldi reagiert auf Erdbeer-Kritik

In Donana herrscht Dürre. Extreme Dürre. Seit Jahren geht der Grundwasserspiegel im Weltnaturerbe zurück. Trotzdem werden dort jedes Jahr weiter über 300.000 Tonnen Erdbeeren produziert. Dabei braucht der Anbau besonders viel Wasser, 300 Liter pro Kilo, um genau zu sein. Der stammt aus legalen und illegalen Brunnen, die das Wasser in der Region noch knapper werden. Die Lösung der spanischen Politik für das massive Problem: Sie wollen die illegalen Brunnen einfach legalisieren. Dadurch würde noch mehr Wasser für Erdbeeren abgepumpt.

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Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die rote Linie für Naturschutzorganisationen wie Foodwatch oder Campact überschritten. Sie fordern die deutschen Verkäufer auf, den Import von Erdbeeren aus der betroffenen Region zu stoppen. Der Erfolg ist überschaubar. Nicht ein Supermarkt oder Discounter hat bislang eingelenkt. Auch Aldi nicht. Stattdessen gab es Ärger aus Spanien. Die sowieso schon strukturschwache Region Huelva würde ein solche Boykott zusätzlich hart treffen.

Aldi Süd bezieht weiter Dürre-Erdbeeren aus Donana

Gegenüber dieser Redaktion rechtfertigt Aldi Süd sich jetzt. „Ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen sowie die Achtung der Menschenrechte entlang seiner Lieferkette ist für Aldi fester Bestandteil der Unternehmenspolitik“, erklärt das Unternehmen. Beim Bezug von Erdbeeren aus Spanien gehe man dabei besonders sensibel vor. „Grundsätzlich bezieht Aldi Süd bereits heute, wann immer möglich und saisonal verfügbar, Obst und Gemüse aus Deutschland“, heißt es dabei. So auch aktuell, mitten in der Erdbeer-Saison.

Sobald diese im August endet, wird aber auch wieder aus Spanien importiert. Auch aus Donana, wo 90 Prozent aller spanischen Erdbeeren herkommen. Allerdings, darauf pocht der Discounter, werden dabei besonders hohe Maßstäbe abgesetzt. Wie auch Aldi Nord und Lidl verweist das Mülheimer Unternehmen auf Bemühungen zum Wasserschutz in der Region. Hohe Standards für eine möglichst effiziente Wassernutzung und nachhaltige Formen der Obst- und Gemüseproduktion gehören ebenfalls dazu.


Top-News:


Den Naturschutzorganisationen reicht das nicht. Sie haben eine Petition gestartet, die zum Boykott von spanischen Dürre-Erdbeeren aufruft und die Discounter und Supermärkte weiter unter Druck setzen soll. Schon jetzt haben sie bereits rund eine Viertelmillion Unterschriften gesammelt.