Die Zigarettenauslage bei Supermärkten, Tankstellen und Co. hat sich seit den 2000er Jahren spürbar gewandelt. Seit vielen Jahren bereits sorgt der Blick auf die Verpackungen für einen ersten Schock-Moment, Sprüche wie „Rauchen ist tödlich“ und drastische Bilder sollen für Abschreckung sorgen.
Doch jetzt könnte ein weiterer drastischer Schritt folgen. Zum Weltnichtrauchertag am Freitag (31. Mai) forderte jetzt ein Bündnis aus Gesundheitsorganisationen einen konsequenten Schritt in Sachen Zigaretten. Und der könnte üble Folgen für rauchende Kunden von Aldi, Rewe und Co. haben.
Aldi, Rewe und Co: Geht’s Zigaretten an den Kragen?
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) stellt gemeinsam mit dem „Aktionsbündnis Nichtrauchen“ und anderen Organisationen harte Forderungen an die Ampel-Koalition. Demnach will das Bündnis ein Werbeverbot für Zigaretten an den Verkaufsstellen erwirken. „Die gesundheitsgefährlichen Produkte sind noch immer viel zu stark präsent im Alltag – die Menschen sind dem Kaufanreiz ausgesetzt, wenn sie in der Warteschlange an der Supermarktkasse oder Tankstellentheke stehen“, so Katrin Schaller vom DKFZ.
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Im Koalitionsvertrag von 2021 hatten die Parteien zuletzt vereinbart, Regelungen für Marketing und Sponsoring bei Nikotin zu verschärfen. „Seither ist viel zu wenig passiert, die Koalition hat nicht geliefert“, meint Schaller. Weiter fordert das Nichtraucher-Bündnis eine Änderung bei den Tabakverpackungen. So spricht es sich für eine Einheitsverpackung aus. „Alle Packungen sollten olivgrün sein und in der gleichen Schriftart den Markennamen enthalten“, so die DKFZ-Sprecherin.
Tabakindustrie reagiert deutlich
Im Internet gibt es bereits ein Werbeverbot für Tabakprodukte und E-Zigaretten. Könnte das auch schon bald bei Aldi, Rewe und Co. durchgesetzt werden und für drastische Änderungen in den Tabak-Regalen sorgen? Wenn es nach Vertretern der Tabakindustrie geht, ist die Antwort auf diese Frage ein klares „Nein“.
So verwies Jan Mücke vom Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) darauf, dass die Werbemöglichkeiten der Tabakbranche schon stark eingeschränkt sind. So wurde bereits ein striktes Werbeverbot für E-Zigaretten auf Plakaten erwirkt. Außerdem würde er bei einem drastischen Werbeverbot im Handel auch große Gefahren für Supermärkte, Tankstellen und Co. sehen. Diese würden dadurch wichtige Einnahmen verlieren.
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Mücke fordert vielmehr, dass bisherige Verbote und Regeln vom Staat konsequenter durchgezogen und verfolgt werden. Kunden von Aldi, Rewe und Co. können also scheinbar erst mal aufatmen. Doch das letzte Wort scheint beim Thema Tabak noch nicht gesprochen. (mit dpa)