Es war einmal etwas anderes. Schon beim Blick auf die Thematik des ersten „Tatort“ nach der Sommerpause war klar: Das ist kein gewöhnlicher Krimi. Es ging um Gold, Rheingold, um genau zu sein, um Sagen, die Oper und natürlich auch eine Leiche, die im Nadelwald vermodert.
Der „Tatort: Gold“ war ähnlich wie eine Oper in vier Teile geteilt („Das Rheingold“, „Die Walküre“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“), die Anleihen an Wagners Operntetralogie waren nicht zu übersehen. Und vielleicht war es das, was manche Zuschauer verwirrte. Zwar hatte Heino Ferch in seiner Rolle als Albert Dürr die Geschichte um den Schatz der Nibelungen anfangs noch kurz zusammengefasst, doch so wirklich abgeholt schien sich nicht jeder Zuschauer gefühlt zu haben.
„Tatort: Gold“ aus Ludwigshafen
„Meine Frau meinte: Absurdes Theater“, schreibt zum Beispiel ein Zuschauer auf „X“ (vormals Twitter) und trifft den Nagel damit ganz gut auf den Kopf. Ein bisschen absurd, ein bisschen humoresk sollte der Film wohl auch werden. „Hier werden – gleichsam vom Bühnenrand – ständig Passagen aus der Sage als ironische Kommentare geraunt und Heldenmotive ins Humoristische gedreht, bis der ambitionierte Knobelkrimi (…) in sich zusammenfällt. Ein schwerer Fall von Götterbeömmelung“, schrieb beispielsweise auch das Magazin „Spiegel“ und schlug damit in dieselbe Kerbe.
++ „Tatort“-Star ChrisTine Urspruch: „Da steht nicht mehr Alberich“ ++
Echte Wagner-Fans jedoch hatten an dem Krimi aus Ludwigshafen sicher ihre Freude. „Suuuper! Spannend, amüsant, gute Schauspieler und dann noch Heino Ferch als spinnerter Wissenschaftler“, lobte beispielsweise ein ARD-Zuschauer. Und ein anderer ergänzt: „War ein großartiger Tatort.“
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Am kommenden Sonntag (10. September 2023) geht es im Frankfurter „Tatort: Erbarmen, zu spät“ dann wieder handfester zu. Darin müssen die „Tatort“-Kommissare Paul Brix (gespielt von Wolfram Koch) und Anna Janneke (gespielt von Margarita Broich) das Rätsel um einen angeblich erschossenen Polizisten lösen. Doch es wird nicht das einzige Problem bleiben.