Bei Markus Lanz geht es nach dem „Sportstudio“ am Mittwoch (14. Februar) zu später Stunde ebenfalls um König Fußball. Zu Gast im Hamburger Studio sind nur zwei Experten.
Zum einen die Sportjournalistin und Fußball-Fachfrau Lena Cassel, zum anderen der ehemalige deutsche Nationalspieler und Fußballfunktionär Thomas Hitzlsperger. Markus Lanz will wissen, wie die Experten über den Einstieg von Großinvestoren in die Deutsche Fußball Liga (DFL) denken.
Expertin spricht bei Markus Lanz von „Zeitenwende im deutschen Fußball“
BVB, Schalke, Wolfsburg, Hannover – in fast allen Stadien gibt es laute Proteste gegen den möglichen Einstieg von Investoren in die Deutsche Fußball Liga (DFL). Lena Cassel erklärt die Situation: „Die Fans haben Sorge vor einer Kommerzialisierung des Fußballs und vor finanziellen Abhängigkeiten.“ Sie sagt, Fußballfans kritisierten die dubiose Abstimmung über den Investoreneinstieg, sie fordern mehr Transparenz der DFL bei einer so weitreichenden Entscheidung. „Man kann von einer Zeitenwende im deutschen Fußball sprechen“, sagt die Expertin.
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Thomas Hitzlsperger kennt solche Abstimmungen. „Ich möchte hier nicht so tun, als komme ich gerade aus der Kurve und kämpfe für die Fans, ich habe aber Verständnis.“ Aus seiner Sicht ist das Problem mangelnde Kommunikation. Er sieht das Problem nicht allein beim DFL-Präsidium, sondern besonders bei den Clubs. „Scheinbar haben einige Clubvertreter es nicht geschafft, zu Hause ihre Mitglieder ausreichend zu informieren.“
Expertin überzeugt: „Ich glaube der Fußball gehört den Fans“
Lena Cassel findet die Spielunterbrechungen nervig. „Und dann dachte ich so: Aber darum geht’s ja. Es soll ja nerven.“ Die 28-jährige versucht, die Proteste zu veranschaulichen: „Das Vereinstum ist ein großes Stück Fußballkultur in Deutschland. Darauf sind wir auch stolz.“ Beim Begriff „Investor“ würde aus dem Verein ein Unternehmen, plötzlich würde aus dem Fußball ein Business-Modell. „Natürlich hat man Sorge, dass der Investor nicht nur im Sinne des Fußballs handelt…das heißt die Gefahr, dass der Fußball, wie er sich in Deutschland definiert, beschädigt wird, die ist natürlich immens.“
Sie ist dankbar, dass sie jedes Wochenende als Reporterin im Stadion stehen darf. „Ich glaube, der Fußball, der gehört den Fans. Der gehört keinem Verein, keinen Einzelpersonen, keinen Investoren. Die Fans haben den Fußball erst zu diesem Milliardengeschäft gemacht, der er jetzt ist. Ich sag ganz ehrlich: Jeder Verein, jeder Verband ist in der Bringschuld gegenüber den Fans. Ich sage: Hol sie mit an den Tisch und hör ihnen verdammt nochmal zu.“