Gleich dreimal machen „Die Ärzte“ im Rahmen ihrer „Herbst des Lebens“-Tournee“ in der Oberhausener Turbinenhalle Halt. Drei Abende voller Spaß, Punk, aber auch ernster Worte. Wie ernst es „Die Ärzte“ mit manchen Themen meinten, das bewiesen Farin Urlaub, Bela B. und Rodrigo González bereits am ersten der drei Abende – am Donnerstag (12. Oktober 2023).
Nicht nur, dass sich Schlagzeuger Bela B. schon zu Beginn des Konzertes über einen Besucher aufregte, der die ersten Songs der Ärzte lieber filmte, anstatt sich auf das Live-Erlebnis zu konzentrieren (hier die ganze Geschichte), auch die „Alternative für Deutschland“ bekam im Laufe des Abends ihr Fett weg.
„Die Ärzte“ kritisieren in Oberhausen die AfD
Mit den Worten „Das in Hessen und Bayern…“ begann Farin Urlaub seine Kritik an der Partei, während zeitgleich schon die ersten Pfiffe und Buhrufe durch die Turbinenhalle dröhnten. „Jetzt kann man natürlich so, wie icke mit 20 sagen: Die Fotzen, wie bescheuert sind die denn? Eine berechtigte Reaktion“, scherzte der Sänger, als ihn Bela unterbrach.
„Das sagt man ja auch nicht mehr, das wäre ja misogyn“, merkte der 60-Jährige korrekterweise an. Und so fand Farin zwar andere, aber nicht weniger deutliche Worte. „Okay, die Schweine, sind die verrückt. Man könnte aber auch fragen, warum haben die das gemacht? (…) Ich kann es wirklich nicht nachvollziehen. Aber ich wähle sie auch nicht. Also, wenn ihr jemanden kennt, der die AfD wählt, nicht nur anspucken, sondern auch mal fragen: Wieso? Was versprechen die sich davon? Ihr Leben wird beschissener, wenn die AfD an die Macht kommt. Das ist ihnen aber nicht klar, weil sie keine Zeitung lesen, sondern nur Verschwörungsmythen glauben. Wenn wir keine Einwanderung in Deutschland haben, dann macht keiner mehr die Scheißarbeit, die wir nicht mehr machen wollen. Und die die sowieso nicht machen wollen, ich könnte mich echt aufregen“, platzte dem 59-Jährigen der Kragen.
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Doch mit seinen Worten traf der Sänger einen Nerv. „Nazis raus“ hallte es kurze Zeit später durch die Halle, während Bandkollege Bela betonte, dass es uns in diesem Land echt gut gehe.