- Eine 72-Jährige vermisste 34 Jahre lang ihren Sohn
- Nun hat sie ihn über „Julia Leischik sucht: Bitte melde dich“ gefunden
- Vor laufender Kamera erzählt er, warum er verschwand
Kehl.
Bei der Sat.1-Sendung „Julia Leischik sucht: Bitte melde dich“ bleibt selten ein Auge trocken. Immer wieder gelingt es der Moderatorin, schier aussichtslose Familienschicksale zu kitten und Menschen nach vielen Jahren wieder zusammenzubringen.
Eine Zusammenfassung einer besonders bewegenden Geschichte wurde nun im Sat.1-Frühstücksfernsehen gezeigt. Die 72-jährige Ursula Klose erzählt im Video unter Tränen, dass sie bereits seit 34 Jahren ihren Sohn Frank vermisse. „Es kommt immer wieder hoch“, schluchzt sie, „Du kannst es nicht vergessen.“
Sohn fuhr in schwarzem Golf davon
Doch was ist passiert? Nach der Schule habe der 1964 geborene Sohn zunächst eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann begonnen. Doch einige Tage später habe er ein mysteriöses Jobangebot erhalten. „Wie Frank wegging mit dem Koffer, stand draußen ein schwarzer Golf. […] Er stieg in dieses Auto ein und wir haben ihn nie wieder gesehen“, sagte die Mutter.
Sie habe anschließend herausgefunden, dass das Kennzeichen zum Auto einer Druckerfirma gehöre. Als sie dort angerufen habe, hätte die Person am anderen Ende der Leitung behauptet, keinen Frank zu kennen. Sie leide bis heute unter dem Verlust – also habe sie sich zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes dazu entschieden, den Fall von Julia Leischik lösen zu lassen.
„Immer in meinem Herzen“
Die Moderatorin kann Frank tatsächlich finden: Sie habe einen Hinweis bekommen, wo er heute leben könnte. In der kleinen Stadt Kehl wird sie schließlich fündig.
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Frank präsentiert sich ganz offen. Er hat offensichtlich kein Problem mit den Kameras – und scheint auch keinen Groll gegen seine Mutter zu hegen. Als Leischik ihn fragt, ob er seine Mutter vermisse, antwortet er: „Immer. Ich trage sie immer in meinem Herzen.“
Die Mutter war nicht das Problem
Anschließend erkundigt sich die Moderatorin nach den Gründen für sein Verschwinden. „Es hatte Familienprobleme gegeben, mit meinem Vater“, verrät der Mann. „Er hat mich als Kind wirklich runtergemacht bis zum geht nicht mehr, das wollte ich nicht länger ertragen.“ Also sei er in ein Auto gestiegen, nach Bremen gefahren – und nie in sein Elternhaus zurückgekehrt.
Das Wiedersehen verläuft höchst emotional: Mutter und Sohn liegen sich nach 34 Jahren der Trennung weinend in den Armen. „Ich bereue es heute noch, glaub es mir“, sagt Frank unter Tränen. (raer)