Man hat ihm schon viele Spitznamen gegeben: „George Clooney der Grünen“ ist er genannt worden. Oder auch schlicht „Robin Hood“. Dabei hat Robert Habeck eher wenig Ähnlichkeit mit dem Hollywood-Schauspieler. Und einen grünen Hut mit Feder trägt er zumindest so selten, dass man ihn noch nie mit einem solchen in der Öffentlichkeit entdeckt hat (geschweige denn mit Pfeil und Bogen).
Was die Spitznamen aber zeigen: Robert Habeck ist ein Star. Er ist die Hoffnung der Grünen, die seit einigen Monaten wieder sehr gute Umfragewerte erreichen. Habeck war am Donnerstag zu Gast beim Jahresrückblick 2018 von Markus Lanz im ZDF. Zusammen mit Juso-Chef Kevin Kühnert, dem man vielleicht den Spitznamen „Robert Habeck der SPD“ geben könnte.
Jahresrückblick mit Markus Lanz: „Können Sie Kanzler?“
Beide Politiker waren am Donnerstag sichtlich genervt von Markus Lanz. Das liegt daran, dass Lanz offenbar ein neues Hobby hat: Das Stellen der Kanzlerfrage, in immer neuen Variationen. Etwa: „Können Sie Kanzler?“
+++ Markus Lanz stellt Kevin Kühnert eine interessante Frage – die Antwort überrascht +++
Auch beim Jahresrückblick „Menschen 2018“ im ZDF konnte es Markus Lanz wieder nicht lassen. „Heute sind Sie jemand, der kurz davor ist, auch mal ein Kanzlerkandidat zu sein“, sagte er zu Robert Habeck. Der reagierte gereizt. „Ähm, also, was ist denn das jetzt schon wieder?“, sagte er in einem Tonfall, den man pantomimisch mit genervtem Augenrollen darstellen würde. Das Publikum war sichtlich amüsiert, applaudierte.
Lanz, der Meister des steten Nachbohrens
Denn erst vor einigen Wochen hatte Lanz, der Meister des steten Nachbohrens, Robert Habeck mit der Kanzlerfrage arg zugesetzt. „Mit wem würden Sie als Kanzler lieber zusammenarbeiten?“, fragte er den Grünen-Chef in seinem ZDF-Talk. „Sehr witzig“, antwortete Habeck. Die Frage stelle sich nicht.
Robert Habeck platzt der Kragen
Doch Lanz ließ nicht locker, fragte immer wieder nach – bis Robert Habeck der Kragen platzte. „Worüber reden wir denn jetzt?“, blaffte er und ließ sich dann nicht mehr aus der Reserve locken.
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Das ist die Karriere von Kevin Kühnert:
- 1989 in Berlin (West) geboren
- 2005 trat er in die SPD ein
- 2012 bis 2015: Landesvorsitzender der Jusos Berlin
- 2015 bis 2017: Stellvertretender Bundesvorsitzender der Jusos
- Seit 2017: Bundesvorsitzender der Jusos
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Auch diesmal bekam Markus Lanz keine klare Antwort auf seine Frage. Also versuchte er es einfach über Kevin Kühnert (der seinerseits in der Vergangenheit schon oft geschickt der Lanz-Frage ausgewichen war, ob er neuer SPD-Chef werde).
Lanz fragte den Juso-Chef, ob Habeck Kanzler werden könnte. „Ausgeschlossen ist das nicht“, so Kevin Kühnert. Aber in der Politik gehe es eben nicht um die Karrieren einzelner Politiker.