Seine Sexspiele auf dem Balkon störten die Nachbarn. Er machte trotzdem weiter. Darum musste der Polizeianwärter den Dienst quittieren.
Bremen.
Einem Polizeianwärter gefiel es, in einem Whirlpool auf seinem Balkon lautstarken Sex zu machen – was die Nachbarn störte. Mahnungen der Vorgesetzten ließen den angehenden Polizeibeamten kalt. Es folgte die Entlassung. Er zog dagegen in Bremen vor Gericht – und verlor, wie „Spiegel Online“ berichtet. Doch der Reihe nach.
Zwischen Oktober 2017 und Februar 2018 riefen die Nachbarn gleich sechsmal die Polizei, weil sie sich von dem Treiben des jungen Mannes nachhaltig gestört fühlten.
Ein Nachbar erstattete schließlich Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses., was den Streit zusätzlich anheizte. Wieder musste die Polizei anrücken – der Polizeianwärter hatte Zeugen zufolge mit einer Softair-Pistole herumgeballert. Entsprechende Plastikgeschosse fanden sich auf dem Balkon des Nachbarn.
„Fehlende charakterliche Einigung“
Seine Dienstherren baten den angehenden Polizisten, sich zu mäßigen – doch das fruchtete offenbar nicht. Und so erhielt der Mann schließlich die Kündigung – wegen „fehlender charakterlicher Eignung“.
Gegen die Kündigung klagte der Betroffene. Doch das Oberverwaltungsgericht Bremen wies ihn ab. Die Kündigung sei gerechtfertigt (Az.: 2 B 174/18). Für Polizisten gelte eine „außerdienstliche Wohlverhaltenspflicht“. Auf diese sei er hingewiesen worden, habe sich aber nicht entsprechend verhalten. Der Fall insgesamt zeige berechtigte Zweifel an der charakterlichen Eignung des Mannes , so das Gericht. Die „Entfernung aus dem Dienst“ sei begründet. (W.B.)