- Erneut wurden Fälle von Schlüsseldienst-Abzocken bekannt
- Diese Fälle machen deutlich: Man sollte sich auch vor bestimmten Vermittlungsagenturen in Acht nehmen
München.
Schlüsseldienste gelten als Retter in der Not, in manchen Fällen sind sie aber auch Problembereiter – mit einer viel zu hohen Rechnung. In München zahlte ein Mann satte 2470 Euro für das Öffnen seiner Tür, eine andere Frau 1700 Euro.
Beide suchten sich auf eigene Faust Hilfe bei einem Schlüsseldienst, der Mann über eine Online-Vermittlungsagentur. Die „Bild“-Zeitung berichtet von den Fällen.
Böse Überraschung im Nachhinein
Vor einer Woche fand sich ein Fotograf aus München mit einer teuren Fotoausrüstung im Gepäck ausgesperrt vor seiner Wohnung. In der Not nahm er sein Handy zur Hand, um sich Hilfe bei einem Schlüsseldienst zu suchen.
Dieser kam auch. Auf die Frage nach den Kosten hieß es: „Wir können das erst am Ende sagen.“ Nach 90 Minuten präsentierten die zwei Experten die Rechnung – über 2470 Euro. „Ich habe protestiert, aber die beiden sagten, ich müsse sofort zahlen. Mit EC-Karte“, erklärte der Münchner der Zeitung.
Ähnlich erging es einer 75-jährigen Frau im oberbayerischen Wolfratshausen. Ihre Rechnung belief sich zunächst auf 2100 Euro. Weil sie nicht genug Geld hatte, reduzierte der Schlüsseldienst die Rechnung auf 1700 Euro. Auch die Frau zahlte sofort und per EC-Karte.
Unseriöse Versprechen
Ein Name, der im Zusammenhang mit den Fällen auftaucht, ist „schlossexperte.de“, eine Vermittlerplattform für Schlüsseldienste. Sucht man etwas gründlicher im Internet nach der Website, stößt man auf verschiedene Warnungen von Verbraucherschützern vor dem Dienst.
Generell werden immer wieder Fälle von Schlüsseldienst-Abzockern bekannt. Die Verbraucherzentralen haben deshalb einen neuen Online-Service mit Infos und Durchschnittspreisen ins Leben gerufen.
Oft ist der Service der Anbieter nämlich schlicht undurchsichtig. „schlossexperte.de“ verspricht: „Sie werden zuerst über alle anfallenden Kosten informiert. Nur, wenn Sie mit dem Preis einverstanden sind, wir die Türöffnung durchgeführt!“
Darüber prangt: „Seriöse Preise – versprochen!“ – in Wirklichkeit ein ziemlich unseriöses Versprechen! Laut „Bild“ ermittle nun die Polizei. (alka)