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Vermeintlicher Kinderschänder in Duisburg wird bei Facebook gesucht: Opfer ist geschockt

Vermeintlicher Kinderschänder in Duisburg wird bei Facebook gesucht: Opfer ist geschockt

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Ein Mann, der in Duisburg zu Familienbesuch war, wurde irrtümlich zum Opfer der Internethetze. (Symbolbild) Foto: imago/ZUMA Press
  • In diversen Duisburger Facebook-Gruppen wurde ein Foto von einem Mann verbreitet, der ein Kinderschänder sein soll
  • Die Polizei ermittelte, dass es sich dabei um unbegründete Internethetze handelte
  • Beschuldigter stellte einen Strafantrag gegen den Menschen, der das Bild hochgeladen hatte

Duisburg. 

Hetze kann nicht nur im echten Leben Konsequenzen haben. Auch Internethetze ist heutzutage ein ernstzunehmendes Problem. Sie kann das Leben von unschuldigen Menschen zerstören und wird auch strafrechtlich verfolgt.

So erging es einem Mann aus Duisburg, dessen Foto am Dienstag in Duisburger Facebook-Gruppen geteilt wurde, wie die berichtet (Bezahlinhalt).

Sein Bild wurde mit der Warnung veröffentlicht, es handle sich um einen Kinderschänder, der Kinder in Duisburg-Hochheide länger beobachtet haben soll. Außerdem soll er den Kindern in einem weißen Transporter hinterhergefahren sein.

Das Bild des „Kinderschänders“ verbreitete sich wie ein Lauffeuer

Die Botschaft zum Bild ist ganz eindeutig: „Haltet Ausschau nach diesem Pisser! Er beobachtete meine Nichte und fuhr mit einem weißen Transporter hinter ihr her! Er beobachtete auch andere Kinder und Frauen!“

Der Post wurde mehrmals geteilt. Es ist aber unmöglich, nachzuvollziehen, wie viele Leute sich das schon angesehen haben.

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Beschuldigter kommt nicht aus Duisburg und war dort nur zu Besuch

Die Polizei hat den Fall aufgenommen. Schnell stellte sich heraus, dass es sich um einen Irrtum handeln muss. Der abgelichtete Mann wohnt nicht mal in Duisburg.

Laut Polizeisprecherin Jaqueline Grahl war der Mann mit Frau und Kindern zum Familienbesuch in Hochheide. Zusammen mit den Kindern besuchte die Familie auch einen Spielplatz, an dem der Mann wahrscheinlich fotografiert wurde.

Der Beschuldigte besitzt laut Polizei weder einen Transporter noch einen Führerschein.

Beschuldigter stellt Strafantrag

Der beschuldigte Mann sei entsetzt über den ganzen Vorfall. Er hat gegen den Menschen, der ursprünglich sein Foto hochgeladen hat, einen Strafantrag gestellt.

Ihm kann jetzt eine Geldstrafe oder sogar ein Freiheitsentzug bis zu einem Jahr drohen. Die ganze Geschichte kannst du auf nachlesen (Bezahlinhalt).