Brüssel.
Die EU-Kommission möchte das Bezahlen mit EC-Karte und Unterschrift abschaffen. Denn diese seien aus Sicht der Banken zu leicht zu fälschen. Das Bezahlen mit der PIN soll an der Kasse aber weiter möglich sein.
Das Ende eines altvertrauten Zahlungsmittels naht: Die EU-Kommission möchte das Elektronische Lastschriftverfahren (ELV) auslaufen lassen. Dabei zahlt der Kunde mittels EC-Karte plus Unterschrift, also ohne eine Geheimzahl. Geht es nach den Brüsseler Binnenmarkt-Organisatoren, könnte diese Option 2013 ausgemustert werden.
Wie schon die umstrittene Abschaffung der herkömmlichen Bankleitzahl hat auch dieser Brüsseler Plan mit dem einheitlichen europäischen Zahlungssystems SEPA zu tun. Dessen Sicherheit bei Kartenzahlung soll durch einen in die Karte integrierten Chip (SEM-Standard) gewährleistet werden, der eine eingebene Kenn-Nummer (PIN) bestätigen muss. Aus Sicht der Kreditwirtschaft ist hingegen die Unterschrift zu leicht zu fälschen.
In Deutschland werden im Einzelhandel rund 60 Prozent der Verkäufe bar bezahlt. Bei den Kartenzahlungen überwiegt das PIN-System. Dennoch kämpft der Einzelhandel für die Beibehaltung des ELV, das für die Geschäfte kostenlos ist. Beim alternativen EC-Cash-Verfahren berechnen die Banken üblicherweise dem Händler 0,3 Prozent des Kaufpreises.
24-monatige Auslaufphase
Die Vorlage der Kommission, die gegenwärtig im Europa-Parlament beraten wird, sieht eine 24-monatige Auslaufphase für das Unterschreib-Ticket vor. Der Bundestag setzt sich indes für eine Beibehaltung ein. Demgegenüber erklärt der CDU-Europaabgeordnete Burkhard Balz: „Das EC-Cash-Verfahren mit Geheimzahl ist viel sicherer und damit für die Verbraucher besser als die betrugsanfälligen Zahlungen mit Unterschrift.“ Damit auf den Handel nicht zu hohe Belastungen bei der Umstellung der Geräte zukommen, sind ausreichende Übergangsfristen denkbar.