Beim Streamingdienst Disney+ kommen Marvel-Fans aktuell voll und ganz auf ihre Kosten. Seit dem 8. Juni strahlt die Plattform die nächste Superhelden-Serie aus: „Ms. Marvel“.
Und die hat es ziemlich in sich! Denn: In der Serie trauen sich die Marvel Studios etwas, das es so noch in keiner anderen TV-Produktion gegeben hat. Disney+ sorgt damit für eine wahre Sensation!
Disney+: Marvel setzt Hidschab mit Superkräften gleich
In der neuen Serie „Ms. Marvel“ bietet Disney+ der ersten muslimischen Superheldin des Marvel Cinematic Universe eine Bühne. Als wäre das nicht schon legendär genug, gehen die Macher bereits in der zweiten Folge einen mutigen Schritt.
+++ Achtung, es folgen Spoiler zu Folge 2 von „Ms. Marvel“! +++
Bei einem vertraulichen Gespräch mit ihrer besten Freundin Nakia auf der Schultoilette beklagt sich die Protagonistin Kamala Khan (aka ‚Ms. Marvel‘) darüber, dass sich alles in ihrem Leben gerade sehr schnell verändert. Während Nakia denkt, Kamala spricht vom Erwachsenwerden, meint das Mädchen in Wirklichkeit, ihr neues Leben mit Superkräften.
Nakia, die sowohl in den Marvel-Comics als auch in der Serie einen Hidschab trägt, erkennt sich in den Worten ihrer Freundin jedoch auf ganz eigene Weise selbst wieder. „Mein ganzes Leben lang war ich entweder zu Weiß für die einen oder zu ethnisch für die anderen, und es war ein sehr unangenehmes, ätzendes Zwischending. Als ich meinen Hidschab zum ersten Mal anlegte, hoffte ich, einige Leute zum Schweigen zu bringen, aber ich habe gemerkt, dass ich niemandem etwas beweisen muss. Wenn ich ihn anziehe, fühle ich mich wie ich selbst – als hätte ich eine Aufgabe“, vertraut sie Kamala an.
Ein deutliches Statement der Serienmacher, das das in der westlichen Welt meist negativ behaftete Image des Hidschabs ein für alle Mal aus dem Weg schaffen soll. Die Unterhaltung der Mädchen setzt Nakias Hidschab mit Kamalas Superkräften gleich.
Sensation in Marvel-Serie: Schauspielerin lobt Disney+ für mutige Umsetzung
Dass muslimischen Charakteren überhaupt so viel Sendezeit geboten wird, ist in Hollywood leider noch immer eine Seltenheit. Doch bei den Marvel Studios scheint man 2022 erkannt zu haben, dass es längst Zeit für eine Superheldin gewesen ist, die nicht dem westlichen Typus entspricht. Auch für die Schauspielerinnen sei diese Szene eine Herzensangelegenheit gewesen.
„Kamala“-Darstellerin Iman Vellani betont im „Refinery29“-Interview: „Zu sehen, dass sie ein so gesundes Verhältnis zu ihrer Familie und ihrer Kultur hat, ist wirklich erfrischend. Vor allem, weil ich in Hollywood junge Muslime oft nur auf der Leinwand sehe, wenn sie versuchen, sich von ihrer Kultur, ihrer Religion oder ihren Eltern zu lösen. Es ist etwas, das sie davon abhält, ihr wahres Ich zu finden. Aber in diesem Fall sehen wir, wie sie das als Motivation und als moralischen Kodex nutzt. Das finde ich ganz wunderbar.“
Iman selbst ist zur einen Hälfte Kanadierin, zur anderen Pakistanerin und kann sich mit den von „Nakia“ beschriebenen Problemen bestens identifizieren. Und so wird es sicherlich auch einigen Zuschauern der Serie ergehen.
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Nicht nur beim Streamingdienst Disney+ setzt man auf Diversität. Auch in den Kinofilmen der Walt Disney Company bricht man mit veralteten Rollenbildern – doch für diese Veränderung ist offenbar noch nicht jeder bereit: DIESER Film landet sogar auf dem Index.