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„Querdenker“ stören TV-Reporter massiv: Heftige Szenen spielen sich vor Kanzleramt ab

„Querdenker“ stören TV-Reporter massiv: Heftige Szenen spielen sich vor Kanzleramt ab

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Ein „Querdenker“ stört TV-Reporter Michael Wüllenweber von „Welt“ massiv. Foto: Screenshot Welt

Beklemmende Szene bei einer Live-Schalte des Nachrichtensenders Welt. Plötzlich tauchen hinter Reporter Michael Wüllenweber drei Männer auf und stören ihn. Sie gehören zur „Querdenker“-Szene.

Das Störmanöver der dreisten „Querdenker“ hat Erfolg, die Live-Schalte vor dem Kanzleramt in Berlin muss abgebrochen werden. Wohlgemerkt: Der Reporter berichtete nicht mal von einer „Querdenker“-Demo, sondern ganz normal aus dem Regierungsviertel!

Querdenker torpedieren Live-Schalte: Heftige Szenen vor dem Kanzleramt

Reporter Wüllenweber berichtet in der 19-Uhr-Sendung über den Impfgipfel mit Kanzlerin Angela Merkel und den Länderchefs (>>> hier mehr Informationen zum Impfgipfel). Da erscheinen hinter seinem Rücken auf einmal drei Männer. Einer quatscht ihm prompt dazwischen. „Entschuldigung, können Sie uns vielleicht…“, versucht der Reporter die Störer noch zu beruhigen.

+++ „Hart aber fair“ (ARD): Professor warnt wegen Impfungen vor einem „schlimmen Erwachen“ im Herbst +++

Doch ein Zweiter lässt sich nicht mehr von seinem Vorhaben abbringen: „Schluss mit dem Lockdown!“, skandiert er. Ohne Maske kommt er dem TV-Mann sehr nahe und präsentiert seinen Hoodie, ebenfalls mit der Aufschrift „Schluss mit dem Lockdown“. Außerdem nennt er die Homepage des wegen seiner Methoden höchst umstrittenen Journalisten Boris Reitschuster. „Wir müssen hier leider abgeben“, beendet Wüllenweber daraufhin seine Reportage vorzeitig.

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Polizei ermittelt jetzt wegen Nötigung gegen die drei „Querdenker“

Laut Berliner Polizei handelte es sich bei den Störern um zwei 39-Jährige und einen 34-jährigen Mann. Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes des Senders hatten die Beamten alarmiert. Polizeieinsatzkräfte stellten die Personalien des Trios fest. Die Männer erwarten nun Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Nötigung sowie wegen Verstößen gegen die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung. Die Ermittlungen dauern an.

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„Querdenker“ gegen TV-Reporter kein Einzelfall im Regierungsviertel: Sender engagieren Security-Kräfte

Bei den Störern handelt es sich um offenbar um Aktivisten der „Querdenker“-Bewegung. Einer von ihnen ist Björn Winter, der unter dem Pseudonym Björn Banane als Schlagersänger auftritt.

Nach Angaben der „Welt“-Redaktion hatten zuvor fünf Leute die beiden Security bedrängt, ehe sich einer direkt neben Wüllenweber stellte, um seine Botschaft in die Kamera zu verbreiten, berichtet das Branchenportal dwdl.de.

Der Vorfall ist kein Einzelfall! „Mehrere TV-Sender schicken aus diesem Grund ihre Berlin-Korrespondenten nur noch mit eigens engagierten Security zu den beliebten Schaltpositionen im Regierungsviertel“, meldet Reporter Julius Geiler auf Twitter. Auch ein Team der „Tagesschau“ wurde Anfang April schon von „Querdenkern“ attackiert, da allerdings auf einer Demo.

Auch andere Kamerateams wurden am Montagabend im Regierungsviertel gestört, berichten Berliner Polizeireporter und die „BZ “.

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Mehr zum TV-Sender „Welt“

  • Den Sender gibt es bereits seit 2000.
  • Vormals hieß er „N24“.
  • Er gehört mittlerweile zum Axel-Springer-Konzern.
  • Vorher gehörte der Sender zu ProSiebenSat.1 Media, heute liefert er noch Inhalte an das Medienunternehmen sowie an die österreichischen Sender „Puls 4“ und „Puls 24“.
  • Neben Nachrichten sendet Welt auch Magazine, Dokus und die Talkshow „Studio Friedman“.

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„Welt“ findet deutliche Worte nach Stör-Attacke auf Reporter

„Diese Aktionen sind sowohl Angriffe auf die Pressefreiheit als auch auf die Gesundheit und Sicherheit unserer Journalisten“, sagte Welt-Sprecherin Kristina Faßler gegenüber DWDL.de zu dem Vorfall. „Die Behinderung der journalistischen Arbeit, wie sie gestern wieder einmal passiert ist, ist einfach nur armselig.“

Der TV-Sender will nun Anzeige erstatten. Björn Winter rief auf seinem Telegram-Account seine Anhänger dazu auf, ihn finanziell zu unterstützen.

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Nach dem „Sofagat“e-Eklat beim Besuch in der Türkei findet Ursula von der Leyen deutliche Worte über Erdogan und ihre Gefühlslage.