Angst und Terror sind die Mittel, mit denen Russland unter Machthaber Wladimir Putin die Welt in Schach hält. Nachdem sich der Kreml Wochen nach Beginn des Ukraine-Kriegs in der EU und der restlichen Welt immer mehr isoliert hat, droht Russland nun live im Fernsehen auch anderen Ländern – wie zum Beispiel Großbritannien.
Im Staatsfernsehen hat ein Vertrauter Putins ein ebenso bedrohliches wie wahnwitziges Szenario geschildert.
Russland: Staatsfernsehen zeigt mögliche Zerstörung von England
Am Sonntagabend hat Dmitri Kisseljow im russischen Staatsfernsehen erneut über den Einsatz von Atomwaffen gegen andere Länder gesprochen. Der Generaldirektor der staatlichen Nachrichtenagentur Rossija Sewodnja gilt als zentrale Figur der Propaganda in Russland und spricht nicht zum ersten Mal live im Fernsehen über die gefährlichste Waffe der Welt.
Auf Russia-1 behauptet Kisseljow zunächst, die „britischen Inseln“ seien so klein, dass nur eine sogenannte „Sarmat-Rakete“ (aus russischer Produktion) ausreichen würde, „um sie ein für alle mal zu versenken. Alles wurde bereits berechnet.“
Russland: „Könnten auch eine radioaktiv verseuchte Tsnumai-Welle auslösen“
Eine andere Option, Großbritannien dem Erdboden gleich zu machen, schiebt der Journalist gleich hinterher: „Wir könnten Großbritannien auch auf den Meeresgrund stürzen mit Russlands unbemannten Unterwasserfahrzeug ‚Poseidon’“. Dabei verzieht er keine Miene, während hinter ihm eine Computeranimation abläuft, die den möglichen Angriff zeichnet. „Die Explosion dieses thermonuklearen Torpedos vor der britischen Küste würde eine 500 Meter hohe, radioaktiv versuchte Tsunami-Welle auslösen, die über die britischen Inseln hinwegrollt.“
Der BBC-Journalist Francis Scarr teilte die Ausschnitte aus dem russischen Fernsehen auf Twitter.
Die Vorstellungen Kisseljows werden von vielen Usern als lächerlich abgestempelt, doch immerhin ist die Unterwasserwaffe „Poseidon“ keine Erfindung, wurde laut „T-Online“ erstmals 2015 bekannt. Aber: Einsatzfähig ist das Fahrzeug noch lange nicht, zudem ist die Angabe der Sprengkraft von russischer Seite weit übertrieben, gibt Marineexperte HI Sutton an.
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So beträgt diese nicht 100 Megatonnen Sprengkraft, sondern eher nur zwei Megatonnen – das würde nicht ausreichen, um einen 500 Meter hohen Tsunami zu erzeugen. (kv)