Gelsenkirchen.
Mit Spannung erwarteten die Schalke-Anhänger am Nachmittag die Ankunft der Mannschaft. Mit von der Partie: Leon Goretzka. Der Nationalspieler hatte verkündet, dass er im Sommer zum Rekordmeister Bayern München wechseln wird.
Dafür musste er sich nach einer Trainingseinheit den Unmut der Fans gefallen lassen. Einige beleidigten ihn unter anderem als „Bayernsau“, „Judas 2.0“ und „Heuchler“.
Clemens Tönnies gießt zusätzlich Öl ins Feuer
Am Sonntag goss Clemens Tönnies beim Wontorra-Talk auf Sky zusätzlich Öl ins Feuer. „Leon Goretzka sollte das Schalke-Trikot nicht mehr tragen“, sagte der Schalke-Boss vor laufenden Kameras. Er stellte sogar in Aussicht, dass Goretzka den Rest der Saison auf der Tribüne verbringen könnte, sollten die Fans negativ auf ihn reagieren.
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Fans bleiben vor der Partie stumm
Nichts davon war kurz vor der Partie am Sonntagnachmittag zu merken. Als Leon Goretzka aus dem Mannschaftsbus stieg, blieb es komplett ruhig. Weder Unmut, noch positive Zurufe wurden laut.
Im Stadion machten die Fans mit großen Banner dann eine erste deutlichen Ansage. „Weder Kohle, noch Titel sind mehr wert als unserer Verein! Wer das nicht schätzt, kann sich sofort verpissen!“, prangte in blauen Lettern auf weißem Hintergrund.
Den Schalke-Spielern sprang die Reaktion deutlich ins Auge. Beim Aufwärmen lieferten sie genau auf das Banner zu.
Auch Anhänger im Oberrang ließen ihrem Unmut freien Lauf. Ihre Frage an Goretzka: „1000 Freunde im Stich gelassen für emotionslose Titel und oberflächliche Lackaffen?“.
Bei der Verlesung der Mannschaftsaufstellung bekam der 22-Jährige dann noch einmal zu spüren, was die Fans von der Wechselaktion hielten – ein gellendes Pfeifkonzert schallte durch die Arena. Das zog sich auch durchs Spiel. Bei jedem Ballkontakt wurde Goretzka ausgepfiffen.
Nabil Bentaleb nicht im Kader
Mit Benjamin Stambouli, Franco Di Santo und Daniel Caligiuri lässt Tedesco drei Spieler, die zuletzt in Leipzig noch in der Startelf gestanden hatten, draußen. Zu seinem Startelf-Debüt kommt Juventus-Leihgabe Marco Pjaca. In der Verteidigung beginnt U-21-Nationalspieler Thilo Kehrer, der seine Schulterprobleme, die ihm zum Jahresausklang noch zu schaffen gemacht hatten, vollständig auskuriert hat.
Auf der Bank halten sich Ersatztorwart Alexander Nübel, Weston McKennie, Franco Di Santo, Yevhen Konoplyanka, Benjamin Stambouli, Rückkehrer Bernard Tekpetey und Breel Embolo bereit. Gar nicht im 18er-Kader berücksichtigt wird beim Hannover-Spiel der algerische Nationalspieler Nabil Bentaleb. Daniel Caligiuri hatte unter der Woche einen Infekt und beendete die Samstag-Einheit vorzeitig.
So spielt Schalke: Fährmann – Kehrer, Naldo, Nastasic – Schöpf, Goretzka, Meyer, Oczipka – Harit – Burgstaller, Pjaca.
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