Der FC Schalke 04 feierte insgesamt sechs der sieben Meisterschaften während der NS-Zeit. Dass man auf diese Zeit nicht stolz sei, zeigte S04 in der Vergangenheit immer wieder.
Wie auch jetzt: Einige Fans und Mitarbeiter des FC Schalke 04 waren in Gelsenkirchen unterwegs und haben die Stolpersteine gereinigt. Zudem will der Klub bei einem Schweigemarsch teilnehmen und ruft die Anhänger auf, ebenfalls dabeizusein.
FC Schalke 04: Klub setzt wichtiges Zeichen
In Gelsenkirchen erinnern seit 1964 jedes Jahr Menschen am 9. November an die schrecklichen Verbrechen während der NS-Zeit. So wird es auch am kommenden Dienstag der Fall sein, wenn die „Demokratische Initiative gegen Diskriminierung und Gewalt, für Menschenrechte und Demokratie – Gelsenkirchen“ wieder zu einem Schweigemarsch aufruft.
Dieser führt ab 18.30 Uhr von der Neuen Synagoge in der Innenstadt zum Schalker Markt. Auf der dortigen Kundgebung werden Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge und Christina Rühl-Hamers, Vorstandsmitglied des FC Schalke 04, sprechen.
Vor dem Schweigemarsch haben Mitarbeiter und Fans der Königsblauen in Gelsenkirchen die Gedenksteine poliert. „Das machen wir seitens der Fan-Initiative regelmäßig und wir machen das, damit sich diese Spuren, die wir besucht haben, nicht im Alltag verlieren. Sondern damit wir richtig ordentlich auf den Knien diese Steine wieder zum Erleuchten bringen“, sagt Susanne Franke von der Schalker Fan-Initiative.
FC Schalke 04 ruft zu einem Schweigemarsch auf
In der Demokratischen Initiative (DI) haben sich seit 1992 Parteien, Wohlfahrtsverbände, karitative Einrichtungen, Kultureinrichtungen, christliche und jüdische Gemeinden, Polizei, Gewerkschaftsverbände und Gelsensport unter anderem zusammengeschlossen, um für ein demokratisches Miteinander in Gelsenkirchen einzutreten.
Seit dem 18. August 2020 ist auch der FC Schalke 04 DI-Mitglied. Die Königsblauen freuen sich, wenn sich viele Fans am kommenden Dienstagabend dem Schweigemarsch anschließen.
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In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 legten nationalsozialistische Schlägertrupps Feuer in der Alten Synagoge in der Innenstadt von Gelsenkirchen, die bis auf die Grundmauern abbrannte. An der gleichen Stelle konnte 2007 die Neue Synagoge errichtet werden. Hier treffen sich um 18.30 Uhr die Teilnehmenden des Schweigemarsches. Dieser führt ab 18.45 Uhr über die Kurt-Schumacher-Straße und die Schalker Straße zum Schalker Markt, wo die Kundgebung der Veranstaltung mit den entsprechenden Reden stattfindet. (oa)