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So versöhnten sich Borussia Dortmund und der 1. FC Köln

So versöhnten sich Borussia Dortmund und der 1. FC Köln

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Foto: Twitter
  • Der 1. FC Köln zieht den Protest gegen das 0:5 bei Borussia Dortmund zurück
  • Am Telefon schlossen Jörg Schmadtke und Michael Zorc Frieden

„Spürbar anders“ heißt der Slogan, mit dem der 1. FC Köln um neue Mitglieder wirbt. Tatsächlich unterscheidet sich der rheinische Klub von der Konkurrenz. Das liegt besonders an Peter Stöger.

Es ist ungewöhnlich in der Branche, dass ein Fußballtrainer eine halbe Stunde vor Beginn einer Pressekonferenz in den Saal spaziert, eine Cola-Flasche öffnet, sich in die Runde der Journalisten gesellt und einfach nur entspannt plaudern will. Natürlich über das Thema, das seit Sonntag die Schlagzeilen beherrschte.

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Nun hat der Tabellenletzte seinen angekündigten Einspruch gegen die Wertung der 0:5-Niederlage bei Borussia Dortmund zurückgezogen. Das war nicht anders zu erwarten. Schließlich sieht es sportlich nach vier Niederlagen in vier Spielen und einem Torverhältnis von 1:12 beängstigend für den FC aus. Es ist der schlechteste Saisonstart der Vereinsgeschichte.

Ein Einspruch gegen die Wertung des Spiels in Dortmund und dessen Folgen inklusive mündlicher Verhandlung in der DFB-Zentrale in Frankfurt hätte in den kommenden Wochen für zusätzliche Unruhe gesorgt. Natürlich fühlten die Kölner Verantwortlichen beim Verband vor, um nachzufragen, wie hoch die Erfolgsaussichten eines Protests seien. Die Signale, die sie erhielten, waren eindeutig und ernüchternd: Der geplante Vorstoß sei chancenlos und würde mit hoher Wahrscheinlichkeit abgewiesen. Zähneknirschend gaben die Kölner nach.

Stöger fordert klare Richtlinien

In der Sache blieben sie standhaft. FC-Trainer Stöger forderte für die Zukunft klare Richtlinien, wann der Video-Assistent eingreifen darf und wann er es lieber bleiben lassen soll. „Ich bin ein Verfechter des Videobeweises. Aber es müssen eindeutige Spielregeln formuliert werden, an die sich jeder hält“, sagte er. „Deshalb finde ich es gut, dass wir als Klub den DFB noch einmal in aller Klarheit und Schärfe auf die Probleme hingewiesen haben.“ Nur wenn man die Fehler abstellen würde, so Stöger, seien die technischen Hilfsmittel tatsächlich ein Fortschritt, der den Fußball gerechter machen könnte.

In aller Klarheit wehrte sich auch Manager Jörg Schmadtke gegen Dortmunder Vorwürfe, man sei ein schlechter Verlierer gewesen. Dienstagmorgen telefonierte er nach Informationen dieser Zeitung mit Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc. Erstens wollte er seinem Amtskollegen vor der offiziellen Pressemitteilung darüber informieren, dass man den angekündigten Protest zurückziehen wolle. Zweitens verwahrte er sich dagegen, dass man sich die verlorenen Punkte mittels eines Wiederholungsspiels zurückholen wollte.

Telefongespräch mit Zorc

Zorc hatte unmittelbar nach der Partie die Protestpläne der Kölner in Grund und Boden geredet. „Ich finde es nahezu grotesk oder lächerlich, wenn wir jetzt anfangen, an dem Spiel herumzudoktern“, hatte der Dortmunder die Kölner Pläne kritisiert, „wenn wir jetzt das ganze System noch pervertieren wollen, dann können wir das auch noch machen.“ Der BVB-Manager relativierte seine Aussagen in dem Gespräch mit Schmadtke. Alles sei im Eifer des Gefechts geschehen. Das Kriegsbeil wurde begraben.

Auch BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der die Kölner am Sonntagabend heftig attackiert hatte, reicht ihnen nun wieder die Hand: Die FC-Entscheidung zeige Größe, er nehme seinen Vorwurf, die Kölner seien schlechte Verlierer, „komplett zurück“, erklärte er auf Nachfrage dieser Zeitung.

Zumindest in Köln gibt es reichlich Gründe dafür, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Nach dem desaströsen Start ist das Spiel gegen Eintracht Frankfurt an diesem Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) richtungweisend. Eine fünfte Niederlage im fünften Spiel könnte dafür sorgen, dass die Stimmung im Klub kippt, die erfolgreiche Arbeit der letzten viereinhalb Jahre auf den Prüfstand gerät und der bislang unantastbare Peter Stöger in Erklärungsnot kommt.

Auch diesen Druck lächelte Peter Stöger tiefenentspannt weg. Der Trainer sagte: „Wir haben schon viele schwere Situationen gemeinsam gemeistert. Das schaffen wir auch jetzt wieder.“