• Das Dortmunder Tierheim hat 15 Hunde aufgenommen
• Sie wurden aus einem angeblichen Zuchtbetrieb befreit
• Ein Hund musste notoperiert werden

Dortmund. 

Das Dortmunder Tierheim beherbergt 15 neue Hunde die von einem „Zuchtbetrieb“ beschlagnahmt worden sind.

Die Hunde haben offenbar eine schlimme Leidensgeschichte hinter sich. Sie stammen aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein.

Bei der Durchsuchung eines angeblichen Zuchtbetriebs hatte das Veterinäramt dort insgesamt über 100 Rassehunde vorgefunden.

Größtenteils Zuchthunde

Die Tiere wurden vom Landkreis beschlagnahmt und der Zuchtbetrieb wegen des Verdachts auf ansteckende Krankheiten unter Quarantäne gestellt.

Unter anderem wurden Hunde der Rassen Labrador, Labradoodle, Beagle oder auch Zwergpudel befreit. Größtenteils sind es ehemalige Zuchthündinnen, „denen die wohl jahrelange Ausbeutung sowohl physisch als auch psychisch anzumerken ist“ sagt Dirk Rojahn, Leiter des Dortmunder Tierheims.

Auch tote Hunde wurden entdeckt

Fast alle 100 Hunde waren zum Zeitpunkt der Beschlagnahmung ungepflegt und verdreckt. In der Anlage wurden auch tote Hunde entdeckt.

Medizinische Behandlungen gab es offensichtlich nicht in dem Betrieb, ein Hund musste direkt nach der Ankunft in Dortmund notoperiert werden. Viele der Tiere sind krank und von Parasiten befallen.

Gefahr: Welpenkauf über Internet

Der angebliche „Zuchtbetrieb“ bot jahrelang Welpen der gängigsten Hunderassen über Internetportale an. Dabei waren die Preise günstiger als bei Rassewelpen üblich.

Die Tiere stammten jedoch größtenteils nicht aus eigener Zucht, sondern wurden Osteuropa gekauft. Dann illegal nach Deutschland importiert und hier mit Hilfe einer Tierärztin zu Hunden mit deutschen Herkunftspapieren erklärt.

Fünf Personen inklusive Tierärztin festgenommen

Insgesamt fünf Personen einschließlich der Tierärztin aus Hessen wurden festgenommen und Ermittlungen wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs aufgenommen.

Die 15 Hunde im Dortmunder Tierheim werden vorerst nicht vermittelt, da die Rechtslage geprüft und juristische Schritte eingeleitet werden müssen.

Erst mal keine Vermittlung der Tiere

Um den Verdacht auf die ansteckende Hundekrankheit Parvovirose auszuschließen, werden die ehemaligen Zuchthunde in einem abgeschlossenen Bereich des Tierheims unter Quarantäne gestellt.

Schon kurz vor Ostern 2016 hatte das Tierheim 20 Malteser aus einer illegalen Zucht aufgenommen. Diese Tiere haben zwischenzeitlich ein Zuhause bei Dortmunder Familien gefunden. (Stadt Dortmund/jp)