Vor rund sieben Jahren wurden die Studiengebühren in NRW abgeschafft. Zum Wintersemester 2011/2012 musstest du nicht mehr für deine Bildung an Universitäten in Nordrhein-Westfalen zahlen. Doch der Semesterbeitrag bleibt und er steigt. Jetzt wird er wieder für das Sommersemester fällig.
Wenn du Student bist, zählt für dich wahrscheinlich jeder Cent. Zweimal im Jahr wird aber der Semesterbeitrag fällig und hinterlässt ein Loch auf deinem Konto. Doch an jeder Hochschule im Ruhrgebiet musst du pro Semester immer ein paar Euro mehr zahlen.
So setzen sich die Semesterbeiträge an Hochschulen im Ruhrgebiet zusammen
Doch warum ist das so? Jens Wylkop, Pressesprecher der Ruhr-Universität Bochum, erklärt, dass sich der Beitrag in Bochum in drei Teilbereiche gliedert. Hier zahlst du etwa für das Semesterticket, den Asta und das Akademische Förderungswerk (Akafö). „Im Wesentlichen erklärt sich die Steigerung aus den Preisen für das Semester-Ticket“, so der Pressesprecher.
Die werden von den Verkehrsverbünden und der Deutschen Bahn bestimmt und werden nicht günstiger. Der VRR hatte für 2019 eine Preissteigerung von 1,9 Prozent auf alle Tickets angekündigt und die betrifft auch das Semesterticket. Doch dafür kannst du damit durch ganz NRW fahren.
Semesterbeitrag an der Ruhr-Universität Bochum
So zahlst du in Bochum momentan für das kommende Sommersemester 333,38 Euro (zehn Euro mehr als im letzten Semester), der höchste Semesterbeitrag derzeit im Revier. Davon sind 203,88 Euro für das Semesterticket fällig, 110 für das Akafö und 19,50 Euro für den Asta.
Drei Euro der Preissteigerung gehen aber auch auf die Kappe des Akafö. Jonathan Ludwig, Akafö-Sprecher, erklärt, dass durch diese gelegentlichen Anpassungen des Sozialbeitrags „steigende Lebensmittelpreise oder Energiekosten ausgeglichen“ werden.
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„Semesterbeiträge werden tendenziell teurer, weil die Preise für die allgemeinen Dinge des Lebens steigen und die Zahl der zu versorgenden Studierenden wächst“, sagt er weiter. So müssten beispielsweise neue Studentenwohnanlagen gebaut werden. Auch Mensen und Caféterien müssten vergrößert oder neu gebaut werden.
„Studierendenwerke sind auf sich allein gestellt“
Dabei bemängelt das Akafö in Bochum, dass der Staat für immer mehr Studenten sorge, dessen Bedarfe es zu decken gilt. „Dabei sind die Studierendenwerke auf sich gestellt“, macht Ludwig deutlich. Deshalb fordern die Studierendenwerke von Bund und Ländern mit den sogenannten Bund-Länder-Hochschulsozialpakt 2,45 Milliarden Euro Unterstützung.
Für einen Euro ins Theater
Nebenbei bemerkt: Einen Euro zahlst du an das Schauspielhaus Bochum. Als Student der Rub kannst du deswegen jedes Theaterstück besuchen und zahlst nur einen Euro Eintritt.
Semesterbeitrag an der Universität Duisburg-Essen
An der Universität Duisburg-Essen ist diesmal ausschließlich der Betrag für das Semesterticket gestiegen. Hier musst du als Student insgesamt 311,88 Euro hinblättern. Der Betrag ist hier um rund sieben Euro gestiegen. Der Beitrag für das Studierendenwerk (95 Euro) und der Studierendenschaftsbeitrag (13 Euro) haben sich nicht verändert.
Semesterbeitrag an der Hochschule Ruhr-West in Mülheim
Studenten der Hochschule Ruhr-West in Mülheim zahlen 318,88. Die Summe ist fast identisch mit der an der Uni Duisburg-Essen. Doch hier werden 20 Euro für den Studierendenschaftsbeitrag eingeräumt.
Semesterbeitrag an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen
An der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen zahlen die Standorte Gelsenkirchen und Recklinghausen 328,88 Euro. Auch hier liegt der Akafö-Beitrag wie in Bochum bei 110 Euro, der Asta erhält 15 Euro. Einzig und allein am Außenstandort in Bocholt zahlst du knapp 25 Euro weniger, weil im Münsterland nicht der VRR, sondern der VGM als Verkehrsverbund die Preise bestimmt.
Semesterbeitrag an der TU Dortmund und der Fachhochschule Dortmund
An der TU Dortmund und der Fachhochschule Dortmund zahlst du noch am wenigsten. An beiden Hochschulen ist die Summe noch nicht über 300 Euro gestiegen. Mit 299,22 Euro (TU) und 299,88 (FH) kannst du dort ein Semester studieren. Auch an der TU gibt es eine Theater-Flat, für die du 1,50 Euro bezahlst. Außerdem finanziert jeder Student die Arbeit des Campusradios Eldoradio mit 25 Cent mit. (js)