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„300 Euro Umsatzeinbußen und das jeden Tag“ – Kioskmitarbeiterin aus Bochum fürchtet wegen Baustelle um ihre blanke Existenz

„300 Euro Umsatzeinbußen und das jeden Tag“ – Kioskmitarbeiterin aus Bochum fürchtet wegen Baustelle um ihre blanke Existenz

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„Autofahrer kommen zur Zeit gar nicht mehr vorbei.“ Die Umleitungen und Baustellen bedrohen den Kiosk am Kuhlenkamp in Bochum. Foto: dpa
  • Eine Baustelle in Bochum bedroht die Existenz der Kiosk-Mitarbeiterin Hedwig A.
  • Sie macht der Stadt schwere Vorwürfe und beklagt Umsatzeinbußen
  • Die Stadt Bochum bezieht nun Stellung zu den Beschuldigungen

Bochum. 

Kiosk-Krise in Bochum: Hedwig A. arbeitet als Minijobberin im Kiosk am Kuhlenkamp. Der Job macht ihr nicht nur ziemlich viel Spaß, sondern sichert auch ihr monatliches Einkommen.

Doch seit dem 7. Januar bedrohen die Bauarbeiten auf der Karl-Friedrich-Straße den Kiosk und damit auch die Existenz von Hedwig A. „Es gibt nur noch eine Verbindungsstraße, sodass uns der gesamte Bürgerverkehr wegbricht“, beschreibt sie die aktuelle Baustellen-Situation weiter.

Baustelle bedroht Existenz des Kiosks: „Autofahrer kommen zur Zeit gar nicht mehr vorbei“

Die Baustelle kesselt den Kiosk von allen Seiten ein. So sieht sie aus: Die Karl-Friedrich-Straße ist zwischen der Prinz-Regent-Straße und der Einmündung An der Holtbrügge komplett gesperrt. Dort werden nun Kanalbau- und Sondierungsbohrungen durchgeführt, um laut Stadt die Bodenbeschaffenheit zu prüfen.

Da auch weiterhin an der Holtbrügge gearbeitet wird und auch die Zufahrt zur Karl-Friedrichstraße weiterhin gesperrt ist, kann der Kiosk nur noch von einer einzigen Seite aus angefahren werden.

„Autofahrer kommen zur Zeit gar nicht mehr vorbei und die haben bislang immer zur Stammkundschaft des Kiosks gehört“, sagt Hedwig A.

Wegen Umleitungen und Sperrungen: Autofahrer bleiben als Stammkunden des Kiosks aus

Das sei eine belastende Situation für sie und ihren Chef. „Die Autofahrer kamen morgens vor der Arbeit schnell rein, haben sich einen Kaffee und die Zeitung geholt und sind schnell weitergefahren“, so die Kiosk-Mitarbeiterin. Das sei nun nicht mehr möglich und wer es morgens eilig habe, würde den Umweg vom Kiosk tunlichst vermeiden.

So sei es nun auch schon fast zwei Wochen und die Situation werde für den Kiosk immer bedrohlicher. Denn der Großteil der Sperrungen und die Umleitungen würden noch bis August 2019 andauern.

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Kiosk-Mitarbeiterin beklagt: „300 Euro Umsatzeinbußen und das jeden Tag“

Auch die Kunden eines benachbarten Friseurs und der Pizzeria würden ausbleiben. Auf lange Sicht sehe sie schwarz für die Existenz des Kiosk am Kuhlenkamp.

„Das ist für mich schlimm, denn ich brauche meinen Minijob sehr und sehe meine Arbeit davon bedroht. Ich komme mit meinem Chef gut klar und der hat nun schlaflose Nächte“, sagt Hedwig A. Das belaste sie zunehmend. Für die schlaflosen Nächte seien vor allem massiv ausbleibende Umsätze der Grund.

„Wir haben 300 Euro Umsatzeinbußen und das jeden Tag“, erklärt Hedwig A.

Dabei kritisiert die Kiosk-Mitarbeiterin nicht nur drastische Umsatzeinbußen, sondern auch die Informationspolitik der Stadt Bochum.

Hedwig A. kritisiert Stadt Bochum: „Wir wurden überhaupt nicht informiert“

Denn das, was die Kiosk-Mitarbeiterin und ihr Chef an der aktuellen Lage am meisten bedauern, ist, dass sie sich nicht im Vorfeld auf die finanzielle Durststrecke einstellen konnten.

„Wir wurden überhaupt nicht informiert“, erklärt Hedwig A. Gerade einmal zehn Tage vor Beginn der Baustelle hätten sie von den Plänen der Stadt zufällig durch andere betroffene Anwohner erfahren.

Dabei macht die Kiosk-Mitarbeiterin der Stadt Bochum schwere Vorwürfe.

Stadt wehrt sich gegen Vorwürfe: „Keine Option für die Stadt, sich nicht weiter um die Kanäle zu kümmern“

Doch die Stadt Bochum kann diese Beschuldigung nicht nachvollziehen. Zu den genannten Umsatzeinbußen möchte die Stadt Bochum dabei keinen Kommentar abgeben.

Die Baustelle sei alternativlos, man könne den Kanal nicht verrotten lassen. „Es ist keine Option für die Stadt sich nicht weiter um die Kanäle zu kümmern.“

Es handele sich um eine unvermeidliche Baumaßnahme. Auch informiert habe die Stadt durchaus. „Offensichtlich haben unsere Anstrengungen, die Baumaßnahmen für die Anwohnerinnen und Anwohner transparent zu machen, nicht den gewünschten Erfolg gebracht“, so Stadtsprecher Peter van Dyk.

„Wir bemühen uns so schnell wie möglich fertig zu werden“, erklärt der Stadtsprecher weiter. Nachdem die Stadt die Situation erneut geprüft habe, stelle sie nun aber fest, dass zumindest die Umleitungsbeschilderung unverändert bleiben müsse.