Die Polizei Bochum teilt mit, dass die Ermittlungen im Fall Paula M. in Absprache mit der Staatsanwaltschaft eingestellt werden.
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Todes-Rätsel um Paula (†17): Video – hier wurde die Leiche des Mädchens gefunden
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Die 17-Jährige hatte am 8. April 2017, gegen 00.30 Uhr, die elterliche Wohnung an der Recklinghäuser Brunnenstraße verlassen und war am 9. April gegen 5.25 Uhr in Herne-Holsterhausen tot in einem Gleisbett gefunden worden. Die Schülerin war von einem Zug erfasst und überrollt worden.
+++ Hier noch einmal eine Übersicht mit allen Fakten zum Fall +++
Unter anderem auf Grundlage rechtsmedizinischer Befunde konnte die Polizei ein mögliches Fremdverschulden am Tod von Paula M. nicht ausschließen. Deshalb sei über einen längeren Zeitraum gegen mehrere Personen ermittelt worden.
Wo war Paula nach ihrem Verschwinden?
Die Ermittlungen bezogen sich auch auf die Frage, wo sich Paula M. in dem Zeitraum zwischen ihrem Verschwinden und dem Tod aufgehalten hat. „Sichere Feststellungen hierzu konnten, auch nach einer umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit, letztendlich nicht getroffen werden“, erklärt die Polizei.
Auch ergänzende rechtsmedizinische Expertengutachten aus dem In- und Ausland seien eingeholt, sowie auch eine Spezialdienststelle des LKA NRW zur operativen Fallanalyse eingeschaltet worden.
„Keine belegbaren Umstände dahingehend, dass ein Fremdverschulden am Tod von Paula M. vorliegt“
Doch auch daraus ergaben sich am Ende der Ermittlungen keine belegbaren Umstände dahingehend, dass ein Fremdverschulden am Tod von Paula M. vorliegt. „Die Befunde und Indizien sprechen in ihrer Gesamtheit gegen die Annahme einer todesursächlich relevanten Einwirkung Dritter“ sagt die Polizei.
Staatsanwalt Dietrich Streßig sagt über den Fall: „Ich kann mich an kein Verfahren erinnern, das mich in derart umfangreicher Weise äußerlich, aber auch innerlich bewegt hat.“
Streßig und die eingesetzten Kriminalbeamten des Polizeipräsidiums Bochum gehen überwiegend wahrscheinlich von einem Unfallgeschehen oder einer Selbsttötung aus. (jp)
>>Anmerkung der Redaktion
Zum Schutz der betroffenen Familien berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Das Thema wird inzwischen öffentlich diskutiert, deshalb haben wir uns in diesem besonderen Fall für die Berichterstattung entschieden.
Wer unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet oder jemanden kennt, der daran leidet, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.