Bochum.
Immer wieder tauchen die Sprüche auf Gehwegen in Bochum auf, erzählt Christian. Der Bochumer kann nicht wegsehen, macht ein Foto. Dort ist zu sehen, wie jemand mit Kreide auf den Bürgersteig vor einem Burger King geschrieben hat. In großen Buchstaben steht dort: „Fleisch frisst unsere Erde“.
Direkt nebenan, auf der Freudenstraße, befindet sich ein Schlachthof. Wer steckt hinter dem Spruch? Und was will er bezwecken?
Kreide-Spruch vor Burger King in Bochum: Stecken Kinder dahinter?
Christian hat eine Idee, wer dahinter stecken könnte: „Ich persönlich vermute, das dies von Kindern ist, weiß das aber nicht genau.“ Warum ist er sich da so sicher? „Ich sag mal so, Erwachsene handeln anders. Tierschützer handeln ganz anders.“ Jedoch glaubt er, dass sich der Protest an Burger King richtet und nicht an den benachbarten Schlachthof.
Das Foto teilt er in einer Bochumer Facebook-Gruppe. Dort löst die Aufnahme eine hitzige Kontroverse aus, scheint gar einen Nerv getroffen zu haben.
Foto löst hitzige Diskussion aus
Viele Kommentatoren zweifeln an Christians Vermutung, dass Kinder die Sprüche aufgeschrieben haben. Einer behauptet, dass ein Teilnehmer einer Mahnwache, die der getöteten Tiere gedenkt, die Worte niedergeschrieben hat. Andere bestätigen, dass vor dem Schlachthof häufiger Tierschutzaktivisten protestieren.
Wiederum andere verfallen in Ironie, kommentieren: „Ich hab gerade echt Bock auf ein Steak.“ Schnell spaltet sich die Kommentarspalte in zwei Lager. Eine Seite befürwortet den Protest und fühlt sich dadurch nicht angegriffen. Andere werfen dem Verfasser des Schriftzugs „Fleischhass“ vor. Nicht der Konsum von Fleisch sei das Problem, sondern welche Masse und Qualität man esse.
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Tierschutz-Aktivisten protestieren vor Schlachthof
Tatsächlich stecken hinter der Aktion Aktivisten, die sich in verschiedenen Tierschutzorganisationen einbringen. Die Idee hinter dem Spruch „Fleisch frisst unsere Erde“: Je mehr Fleisch konsumiert wird, desto mehr Tiere müssen gehalten werden, desto mehr Fläche wird gebraucht. „Die Weltbevölkerung wird auch noch wachsen. Wir aber haben nur diesen einen Planeten“, appellieren die Aktivisten.
Regelmäßig halten sie vor dem Schlachthof an der Freundenbergstraße Mahnwachen ab. Protestieren mit Plakaten und Schildern. Zuletzt hatten einige von ihnen für Aufruhr in der Essener Innenstadt gesorgt, als sie einen Hund grillten (>> hier mehr lesen).