Bochum.
In der Nacht zum 9. November 2017 hat ein Mann einen Obdachlosen an der S-Bahn-Überführung an der Ümminger Straße überfallen und anschließend lebendig begraben. Auch jetzt, knapp sechs Monate später, ist der Täter immer noch auf freiem Fuß.
Das Opfer war gegen 1.30 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber der Alten Bahnhofstraße unterwegs. Plötzlich wurde er zu Boden geschlagen – dann bewarf ihn der unbekannte Täter mit faustgroßen Steinen, die dort gelagert werden.
Eine Überwachungskamera zeichnete die grausame Tat auf.
Obdachloser lebendig begraben: Täter hat Opfer regelrecht mit Steinen beschmissen
„Das war keine Aktion von weniger Sekunden“, erklärt Volker Schütte, Pressesprecher bei der Polizei Bochum. „Die Videoaufnahmen zeigen, wie der Täter sein Opfer mit Steinen regelrecht beschmissen hat. Es hat mehrere Minuten gedauert, bis die Säcke voll Splitt und Paletten auf den Mann gelegt worden waren.“
Wie auf der Filmsequenz gut zu erkennen ist, entfernte sich der Mann danach in langsamen Schritten vom Tatort. Vermutlich ging er davon aus, dass das Opfer zuvor bereits verstorben war oder durch die massive Gewalteinwirkung noch versterben wird.
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Der 55-Jährige musste stundenlang in seinem Grab ausharren. Als er wieder erwachte, rief er um Hilfe. Erst gegen 3.50 Uhr wurde er gefunden. Das Opfer war stark unterkühlt, mehrere seiner Rippen waren gebrochen. Der Obdachlose kam in ein Krankenhaus und musste auf der Intensivstation behandelt werden. Mittlerweile geht es dem 56 Jahre alten Mann wieder besser.
Wer dem Mann das angetan hat, ist immer noch nicht klar. Die Polizei hat den Fahndungsaufruf am Mittwoch erneuert.
So könnte der Täter aussehen
Der Mann ist zwischen 20 und 30 Jahre alt, schlank und trägt möglicherweise einen Vollbart. Er war zum Tatzeitpunkt mit einer auffälligen hellen Jacke bekleidet, der Schulterbereich sowie Seiten- und Brusttaschen dunkel abgesetzt sind.
Kurz vor der Tat ist dem Tatverdächtigen auf dem Gehweg der Ümminger Straße ein Paar entgegengekommen, das ihn gesehen haben muss.
Dieses Pärchen und auch andere Personen, die Hinweise geben können, sollen sich bitte beim KK11 unter folgender Telefonnummer melden: 0234 / 909-4106. Die Kriminalwache nimmt deine Hinweise ebenfalls entgegen: 0234 / 909-4441.