Es war eine irre Achterbahnfahrt mit einem fast schon tragische Ende: Sebastian Vettel fuhr beim großen Preis von Ungarn von Platz 10 auf 2 – und wird anschließend von der FIA disqualifiziert.
Zu wenig Rest-Sprit war im Tank des Wagens von Sebastian Vettel. Platz 2 und die WM-Punkte sind wieder futsch – oder etwa doch nicht?
Sebastian Vettel doch Zweiter? FIA-Dokument sorgt für Fragezeichen
Für Wirbel sorgten jetzt die offiziellen Endergebnisse. In den Dokumenten, die der Motorsport-Weltverband herausgab, wird Vettel weiter als Zweiter geführt. Kein Wort von Disqualifikation oder Aberkennung.
Über sechs Stunden nach dem Rennen und fast zwei Stunden nach der Disqualifikation kam die „Final Race Classification“ der FIA, in der der Heppenheimer weiter Vize-Sieger war.
Offizielles Endergebnis führt Vettel als Zweiten
Auch im anschließend veröffentlichten neuen WM-Stand wurden Sebastian Vettel die 18 Punkte angerechnet.
Viele Fragezeichen bei den Fans? Darf der Aston-Martin-Pilot Rang 2 nun doch behalten?
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Der Teufel liegt wohl im Detail: Ganz unten im Dokument, fast unsichtbar, wird in einer Fußnote von einem „vorläufigen Ergebnis“ gesprochen. Demnach gilt der verkündete Stand „vorbehaltlich des Ergebnisses der Beschwerdeschrift von Aston Martin“.
Ganz schlau wird man auch aus der Fußnote nicht. Der FIA reichte womöglich schon die mündliche Ankündigung eines Einspruchs von Aston Martins Teamchef Otmar Szafnauer am Abend des Rennens.
Disqualifikation noch nicht rechtskräftig?
Das wäre allerdings ein unübliches Vorgehen. Denn sind von der Rennleitung der Formel 1 ausgesprochene Disqualifikationen sofort rechtskräftig – und könnten nur durch einen erfolgreich eingelegten Einspruch rückgängig gemacht werden.
Die Erfolgschancen beim Einspruch dürften äußerst gering sein. Ein schwacher Trost: Durch das kuriose Dokument der FIA wird Sebastian Vettel zumindest für einige Tage als offizieller Zweitplatzier von Ungarn (>> hier alles zum Rennen) geführt, bevor die 18 Punkte wieder abgezogen werden.
Zusätzliche Verwarnung
Im Ärger um die Disqualifikation ging fast unter, dass Vettel darüber hinaus auch noch eine Verwarnung erhalten hatte. Was dahinter steckt und was das bedeutet, erfährst du hier >>
Strafen-Hagel in der Formel 1
Vettel war aber nicht der einzige, der mit Strafen haderte. Besonders betroffen war Alfa Romeo. Antonio Giovinazzi und Kimi Räikkönen waren mehr als bedient.
Nach dem spektakulären Ungarn-GP dürfen Sebastian Vettel und seine Arbeitskollegen nun erst einmal durchatmen. Sommerpause in der Formel 1. Hier siehst, du wie es anschließend weitergeht:
- 28. März – Bahrain (Sakhir) – Sieger: Lewis Hamilton
- 18. April – Italien (Imola) – Sieger: Max Verstappen
- 02. Mai – Portimao (Portugal) – Sieger: Lewis Hamilton
- 09. Mai – Spanien (Barcelona) – Sieger: Lewis Hamilton
- 23. Mai – Monaco – Sieger: Max Verstappen
- 06. Juni – Aserbaidschan (Baku) – Sieger: Sergio Perez
- 20.Juni – Frankreich (Le Castellet) – Sieger: Max Verstappen
- 27. Juni – Steiermark (Spielberg) – Sieger: Max Verstappen
- 04. Juli – Österreich (Spielberg) – Sieger: Max Verstappen
- 18. Juli – Großbritannien (Silverstone) – Sieger: Lewis Hamilton
- 01. August – Ungarn (Budapest) – Sieger: Esteban Ocon
- 29. August – Belgien (Spa)
- 05. September – Niederlande (Zandvoort)
- 12. September – Italien (Monza)
- 26. September – Russland (Sotschi)
- 03. Oktober – Singapur – ABGESAGT
- 10. Oktober – Japan (Suzuka)
- 24. Oktober – USA (Austin)
- 31. Oktober – Mexiko (Mexiko-Stadt)
- 07. November – Brasilien (Sao Paulo)
- 21. November – Australien (Melbourne)
- 05. Dezember – Saudi Arabien (Dschidda)
- 12. Dezember – Abu Dhabi
Sebastian Vettel und Aston Martin legen offiziell Protest ein
Aston Martin hatte nun 96 Stunden Zeit, die Absichtserklärung zu formalisieren und zu bestätigen. Am Donnerstag (5. August) wäre die Frist abgelaufen. Jetzt aber geht’s definitiv in die nächste Instanz, und Vettels Rennstall kämpft am Grünen Tisch dafür, die 18 Punkte für den Deutschen zurückzubekommen. Hier mehr dazu lesen >>>.