Ab dem 1. Juni senkt die Bundesregierung für drei Monate die Energiesteuer. Damit könnte der Sprit bei Aral, Shell und Co. ein paar Cent billiger werden. Der Preis für Diesel soll um 17 Cent sinken und für Benzin sogar um 35 Cent.
Experten rechnen jedoch mit weniger erbaulichen Aussichten für die Kunden von Aral, Shell und Co. Den Grund dafür erfährst du hier.
Aral, Shell und Co.: Ab 1. Juni wird der Spirt günstiger – Experten rechnen jedoch DAMIT
Sowohl der ADAC als auch der Auto Club Europa (ACE) sind sich nicht sicher, ob wirklich alle Tankstellen gleich am 1. Juni die Rabatte anzeigen werden. „Auch wenn die Steuersenkung zum 1. Juni in Kraft tritt, kann es sein, dass der Rabatt nicht gleichzeitig an allen Tankstellen umgesetzt wird“, so der Automobilklub. Der ADAC vermutet sogar, dass einige Tage ins Land gehen könnten, bis der Preis flächendeckend sinken werde.
Grund dafür könnte sein, dass die Tankstellen den im Mai gekauften Sprit noch für den höheren Preis verkaufen würden. Denn die Energiesteuer fällt nicht erst beim Tanken, sondern schon in den Raffinerien an. Und der für den Juni bereitgestellte Sprit ist dann noch mit den alten Sätzen versteuert und damit eigentlich teurer.
Aral, Shell und Co.: Dilemma für Tankstellen – geben sie das Problem an die Verbraucher weiter?
Für die Tankstellen entsteht damit ein Problem: Verkaufen sie den teuer eingekauften Sprit jetzt günstiger und machen Verluste oder bleiben sie bei den bisherigen Preisen und verlieren damit Kunden an die Konkurrenz?
„Die Tankstellenbetreiber werden versuchen, ihre Bestände bis zum 1. Juni stark herunterzufahren, um so wenig wie möglich hoch versteuerten Sprit ab Juni billiger weiterverkaufen zu müssen“, davon geht Christian Küchen, der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Fuels und Energie aus.
Aral, Shell und Co.: Wollen die Tankstellen SO den Rabatt umgehen?
Kurz vor Juni bemerken viele Autofahrer, dass die Benzin-Preise wieder deutlich steigen. Laut ADAC kostet der Liter Super aktuell wieder 2,10 Euro im Gegensatz zu 1,90 Euro vor noch einem Monat. Peter Hengstermann, der Chef des Tankstellenverbands (TIV) vermutet, dass sich dieser Trend noch bis zum 1. Juni fortsetzen könnte.
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„Wir erwarten, dass die Mineralölkonzerne die Preise künstlich nach oben treiben, um den Tank-Rabatt wegzuschlucken, damit trotz Rabatt weiter Kasse gemacht werden kann“, so Hengstermann zur „Bild“. Der ADAC geht im Juni nichtsdestotrotz von einem starken Andrang an den Tankstellen aus.
Lange Wartezeiten und Schlangen müssen die Autofahrer ab Juni an der Tankstelle einkalkulieren. Herr Küchen kann sogar vorübergehende Engpässe „nicht komplett ausschließen“. „Alle, die auf ihr Fahrzeug angewiesen sind und nicht auf das Fahrrad oder den ÖPNV zurückgreifen können, sollten den Tank vorher noch einmal füllen – am besten so, dass sie auch drei bis vier Tage ohne Zapfsäule gut überstehen“, empfiehlt der ACE. (mbo)