Dortmund.
Knapp zwei Wochen ist es her, da sorgten einige Fans von Borussia Dortmund für Aufregung.
Beim Auswärtspiel bei der TSG Hoffenheim entrollten sie im Gästeblock ein riesiges Banner, welches das Konterfei von Dietmar Hopp in einem Fadenkreuz zeigte (hier mehr lesen). Zudem zeigten die Fans mehrere Spruchbänder. Darauf stand: „Strafverfahren und Hausverbote wegen beleidigenden Gesängen? Was soll die Scheiße, du Hurensohn?“ Anlass war, dass Hopp zuvor Anzeige gegen 33 BVB-Fans gestellte hatte (hier alle Infos zu den Strafanzeigen).
Nun hat sich Dieter Nuhr in seiner monatlichen ARD-Sendung „Nuhr im Ersten – Der Satiregipfel“ zu den Vorfällen geäußert. Die TSG Hoffenheim teilte eine knapp dreiminütige Sequenz der Show auf ihrer Facebook-Seite. Dabei holte der Satiriker zum Rundumschlag gegen BVB-Anhänger aus, nannte sie unteranderem „Pöbelpack“ und „selbstgerechte Trottel“. Dietmar Hopp nimmt er hingegen in Schutz.
Dieter Nuhr bezeichnet Fans von Borussia Dortmund als „Pöbelpack“
„Das ist unseren Aggressionsgestörten viel zu kompliziert. Die gehen lieber ins Stadion“, beginnt Nuhr seine Kritik. „In der Fan-Kurve von Borussia Dortmund konnten sie das sehen, als sie in Hoffenheim gespielt haben. Wo das Pöbelpack den Mäzen der TSG Hoffenheim als Hurensohn beschimpfte“, nimmt er Bezug auf die Vorfälle Ende September. Hopp erstatte Anzeige, die Fans konterten mit Schmäh-Transparenten.
Die Anzeigen, so meint Nuhr, seien den Fans allerdings egal, denn: „Hopp gilt unter Pöbelnden als Kapitalist und das wird ganz streng abgelehnt.“ Er wirft den Anhängern vor, dass der BVB selbst eine Aktiengesellschaft ist und „diese Saison Spieler von Barcelona und Real Madrid gekauft“ hat. Gemeint sind wohl Achraf Hakimi von Real Madrid und Paco Alcacer vom FC Barcelona, die jedoch vorerst nur ausgeliehen sind.
Nuhr weiter: „In der Kurve glaubt man allerdings, da habe man nicht mit Geld bezahlt, sondern mit Tradition. Mit wahrer Liebe.“
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BVB-Fans in einem Atemzug mit Rechts- und Linksextremen und Islamisten
Der in Wesel geborene Kabarettist verweist vielmehr auf die Verdienste des Mäzen Hopp: „Er sponsert nicht nur die TSG Hoffenheim. Er hat mit seiner Stiftung über 600 Millionen Euro gespendet für gemeinnützige Projekte.“ Er glaubt, dass der SAP-Gründer mit den Anzeigen ein Zeichen setzten wollte: „Herr Hopp möchte nicht, dass das Stadion ein rechtsfreier Raum ist.“
Dies dient ihm als Überleitung zu weiteren Straftaten in der näheren Vergangenheit. „Die Rechten glauben, sie dürfen Ausländer jagen, die Hooligans pöbeln in der Kurve, Linke bewerfen Polizisten mit Scheiße im Hambacher Forst und dann haben wir auch noch Islamisten“, zählt Nuhr auf. Seine Erkenntnis: „Wir haben jede Menge Durchgeknallte bei uns, denen es offenbar an guter Erziehung fehlt. Es fehlt an Strenge, an Konsequenz, an Vorbildhaftigkeit, alles Dinge, die niemand so verkörpert.“
Hier kannst du dir den kompletten Clip ansehen:
User reagieren mit geteilter Meinung auf Video
Auf der Facebook-Seite der TSG Hoffenheim rief das Video durchaus geteilte Meinungen hervor. Rüdiger Kühn schrieb: „Nur Schade, dass die Meisten, in seinem Text angesprochenen, den Sinn seiner Äußerungen, mangels Verstand, nicht begreifen dürften…“ User André Müller war da anderer Meinung: „Der Herr Nuhr sollte nicht über Dinge reden von denen er keine Ahnung hat. Es geht grundsätzlich schon einmal darum, wie dieses Konstrukt „TSG Hoffenheim“ in die Bundesliga gerutscht ist. Und gerade er, der sich in Satire versucht, sollte sich doch nicht zu so platten Kalauern hinreißen lassen.“