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Friedbert Pflüger zieht sich aus Politik zurück

Friedbert Pflüger zieht sich aus Politik zurück

Berlin. 

Der einstige Spitzenpolitiker der CDU, Friedbert Pflüger, zieht sich aus der Politik zurück. Künftig wird er als Dozent am King’s College in London arbeiten.

Der ehemalige Berliner CDU-Spitzenkandidat Friedbert Pflüger kehrt nach 20 Jahren der Politik endgültig den Rücken. Er werde künftig vor allem in London arbeiten, sagte der 55-Jährige am Freitag auf dapd-Anfrage. Dort lehre und forsche er am King’s College, wo er seit einem Jahr das European Centre for Energy and Resource Security (EUCERS) aufgebaut habe. Es beschäftige sich mit außen- und sicherheitspolitischen Fragen der Energie-, Rohstoff- und Wasserversorgung.

„Ich hatte eine gute Zeit in der Politik, für die ich dankbar bin“, sagte Pflüger. Jetzt beginne für ihn ein neuer Lebensabschnitt, in dem er sich auf eine andere Aufgabe konzentrieren wolle. Er werde das Zentrum weiter ausbauen. Zudem führe er in Berlin, wo auch sein Lebensmittelpunkt bleibe, weiterhin eine Unternehmensberatungsfirma.

Verlorener Machtkampf

Die „Wirtschaftswoche“ hatte vorab berichtet, dass Pflüger nicht mehr für den CDU-Bundesvorstand und das Berliner Abgeordnetenhaus kandidieren werde. Der gebürtige Niedersachse war 2006 bei der Abgeordnetenhauswahl gegen Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) angetreten und klar unterlegen. Er wurde zunächst im Landesparlament Fraktionschef und Oppositionsführer. Sein Griff nach der Parteispitze löste jedoch 2008 einen beispiellosen Machtkampf mit dem damaligen Amtsinhaber Ingo Schmitt aus, der letztlich beide das Amt kostete. Pflüger blieb danach einfacher Abgeordneter.

Seit 1990 hatte er viele Jahre auf Bundesebene politisch gewirkt. Bis 2006 gehörte er dem Bundestag an, wo er sich vor allem in der Außen- und Sicherheitspolitik profilierte. Von 2005 bis 2006 war er Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium. Diesen Posten gab er auf, um in Berlin für das Amt des Regierenden Bürgermeisters zu kandidieren. (dapd)