Erfurt. Thüringens neue Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht gibt heute ihr neues Kabinett bekannt. Nach Informationen der Thüringer Allgemeinen Zeitung verzichtet sie künftig auf Minister, die ihrem Vorgänger Dieter Althaus nahe standen. Einen der härtesten Jobs soll Marion Walsmann bekommen.

Marion Walsmann, von Haus aus Juristin, soll künftig als Finanzministerin die Kasse Thüringens verwalten, heißt es aus Koalitionskreisen. Angesichts rapide sinkender Steuereinnahmen und ausbleibender Transfermittel von annähernd 100 Millionen Euro jährlich gilt dieser Posten als eine der größten Herausforderungen im neuen Thüringer Kabinett.

Ebenfalls gesetzt ist Jürgen Reinholz, derzeit noch Wirtschaftsminister, er soll Volker Sklenar als Agrar- und Umweltminister beerben. Für das Innenministerium, so heißt es, will sich die Ministerpräsidentin Kompetenz von außen holen.

Auch beim Koalitionspartner SPD, dessen Minister bereits seit längerem feststehen, klären sich nun die noch offenen Personalfragen in der zweiten Reihe. SPD-Landesgeschäftsführer Jochen Staschewski soll der künftige Wirtschaftsstaatssekretär im Ressort von Matthias Machnig werden. Der Landtagsabgeordnete Hartmut Schubert aus Ostthüringen ist als neuer Sozialstaatssekretär vorgesehen, seine Chefin wird Heike Taubert.

Im Hause des Justizministers Holger Poppenhäger soll in den nächsten fünf Jahren der Erfurter Politikwissenschaftler, Professor Dietmar Hertz, als Justizstaatssekretär fungieren. Als einer der beiden Kultusstaatssekretäre wird der Jenaer Erziehungswissenschaftler Professor Gerhard Mertens seinen Chef Christoph Matschie unterstützen.

Dagegen neigt sich die politische Karriere von Gerold Wucherpfennig ihrem Ende entgegen. Der derzeitige Minister für Bau, Landesentwicklung und Medien wird keinen Posten im Kabinett der schwarz-roten Landesregierung erhalten.

Damit sitzt im neuen Lieberknecht-Kabinett kein Vertreter der Althaus-Vertrauten, da auch Klaus Zeh, bisher Minister in der Staatskanzlei und zuständig für Europaangelegenheiten, aller Voraussicht nach keine Berücksichtigung findet.

Heute informiert die Ministerpräsidentin die Unionsfraktion über ihr Kabinett. Morgen soll die feierliche Vereidigung der neuen Minister im Thüringer Landtag stattfinden.