Berlin.
Angela Merkelhat eine Ära geprägt. Seit 2005 regiert sie Deutschland als Kanzlerin. In diese Zeit fielen wichtige Ereignisse wie etwa das Reaktorunglück von Fukushima, der Brexit oder auch der Tod von Osama bin Laden.
In dieser Zeit präsentierte Angela Merkel sich stets als solide Krisenmanagerin, als Fels in der Brandung. Merkel inszenierte sich als Stabilitätsgarant in einer zunehmend instabilen Welt. Weniger erwähnte die Kanzlerin, wie sehr sie Deutschland in dieser Zeit verändert hat.
Angela Merkel positionierte die CDU neu
Denn die Regierungen von Angela Merkel haben mehrere grundsätzliche Änderungen vorangebracht – vor allem in der Gesellschaftspolitik. Änderungen, die wohl kaum ein anderer Kanzler oder Kanzlerin der konservativen CDU so durchgesetzt hätte.
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Da sind etwa das Elterngeld, der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz, das Ende der Wehrpflicht oder auch der neuerliche Atomausstieg. Angela Merkel stand für eine liberalere Gesellschaft. Damit jagte sie vor allem der SPD immer wieder Wähler ab, befeuerte letztlich aber auch den Aufstieg der AfD.
Angela Merkel sah nie Schwangere im Kanzleramt
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ erzählt nun eine kleine Anekdote aus Angela Merkels frühen Jahren als Kanzlerin. Sie spielt während ihrer ersten Regierung in den Jahren 2005 bis 2009.
Merkel fiel laut der FAZ seinerzeit auf, dass sie im Kanzleramt nie Schwangere sehe. Also ging sie zu ihrem damaligen Kanzleramtschef Thomas de Maizère. Er solle prüfen, was es damit auf sich habe – und das tat er.
Angela Merkel änderte seltsamen Vorgang
Dabei kam heraus, dass Mitarbeiterinnen des Kanzleramts, zumindest auf Referentenebene, in ein anderes Ministerium versetzt werden, sobald sie schwanger sind. Dieses bekam dadurch den Spitznamen „Mutterhaus“.
„Wurde eine Frau schwanger, wurde sie sofort aus dem Kanzleramt in dieses Mutterhaus versetzt mit der Begründung, im Kanzleramt sei volle Leistungsfähigkeit erforderlich“, so die FAZ.
Merkel beendete diese Praxis und sorgte so dafür, dass schwangere Frauen nicht einfach abgeschoben werden. Die Kanzlerin hat selber keine Kinder, fand aber: „Es ist wunderbar, wenn die Mütter oder Väter mit ihren Babys in das Kanzleramt kommen.“