Der TV-Sender Phoenix übertrug die Kanzlerwahl von Olaf Scholz live. Während die Stimmen noch ausgezählt wurden, kam es zu einem spektakulären Pausenfüller-Interview mit der Co-Chefin der AfD, Alice Weidel.
Phoenix-Reporter Erhard Scherfer und Alice Weidel gerieten beim Thema Impfstoffe heftig aneinander. Das Interview lief völlig aus dem Ruder! Man merkte Weidel an, dass sie von Minute zu Minute gereizter und genervter auf die Fragen Scherfers reagierte. Auch der TV-Mann gab der Politikerin gehörig Contra.
Interview mit AfD-Chefin: „Lassen Sie mich mal meine Frage stellen, Frau Weidel“
Obwohl es eigentlich ursprünglich um die Kanzlerwahl von Olaf Scholz und die neue Ampel-Regierung gehen sollte, driftete das Gespräch schnell ab und drehte sich plötzlich nur noch um die mögliche Corona-Impfpflicht und Impfstoffe.
Alice Weidel forderte mehr Wettbewerb bei den Impfstoffen: „Wir können lediglich zwischen mRNA-Impfstoffen und Vektor-Impfstoffen entscheiden. Warum denn nicht zwischen Proteien- und Totimpfstoffen.“ Das bewege die Menschen, behauptete Weidel.
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Das ist die AfD:
- Die Alternative für Deutschland wurde 2013 als EU-skeptische und rechtsliberale Partei gegründet.
- Seit der Flüchtlingskrise 2015 ist die Partei ideologisch immer weiter nach rechtsaußen gerückt.
- Im Jahr 2017 gelang der AfD der Einzug in den Bundestag.
- Vorsitzende sind Jörg Meuthen und Tino Chrupalla, Stellvertretende Vorsitze ist Alice Weidel
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Scherfer hielt dagegen, dass gerade Kreuzimpfungen nach Experten-Einschätzungen ideal seien, um sich vor Corona zu schützen und die bisherigen Impfstoffe geprüft und zugelassen sein. Die Pharmafirmen würden zudem nicht daran gehindert werden, weiter zu forschen.
Weidel entgegnete erregt, dass die Pharmaindustrie durchaus behindert werden, wenn nun eine Impfpflicht eingeführt wird, bevor andere Impfstoffe an den Markt kommen können.
Phoenix-Moderator zu Alice Weidel (AfD): „Sie will mir keine Antwort geben!“
Scherfer verstand die Problematik nicht, weil es aus seiner Sicht eine ausreichende Auswahl an zugelassenen Impfstoffen gebe, wollte aber mit dem Gespräch vorfahren. Hier krachte es dann und beide redete wild durcheinander. „Lassen Sie mich mal meine Frage stellen, Frau Weidel“, bat der Phoenix-Moderator. Als Weidel dennoch weiter redete, empörte er sich: „Sie will mir keine Antwort geben!“
Weidel forderte wiederum, ausreden zu dürfen, woraufhin Scherfer klarstellte: „Ich war ja dran!“ Als Weidel ihm dann das Wort gab, reagierte Scherfer mit einem ironischen „Danke!“
Auch in den restlichen Minuten des Interviews donnerte und blitzte es zwischen den beiden. Weidel stellte in den Raum, dass die Skepsis der Menschen vor den Impfstoffen „begründet“ sei, da konterte Scherfer: „Sagen Sie!“
Weidel reagiert beleidigt: „Kommen wir hier noch irgendwie überein?“
Als Scherfer sagte, dass in den Krankenhäusern hauptsächlich Ungeimpfte behandelt werden müssen, pfefferte ihm Weidel entgegen: „Auch das stimmt nicht! Die Zahlen stimmen nicht!“
„Wo haben Sie denn Ihre Zahlen her“, wollte Scherfer wissen. „Sagen Sie es doch!“, patzte Weidel stattdessen Scherfer entgegen und verwies lediglich auf das Statistische Bundesamt. . „Ich bin hier der Interviewer“, lachte Scherfer. „Sie konfrontieren mich mit vollkommen falschen Zahlen“, meckerte Weidel weiter. Scherfer: „Ich habe gar keine Zahl genannt“. „Nee, ich lass mich darauf auch nicht ein“, reagierte Weidel schmollend. „Kommen wir hier noch irgendwie überein?“
Hinterher stellte das Statistische Bundesamt klar, dass es keine Daten zum Impfstatus von Intensivpatienten führe. Daher konnte Weidel also, anders als von ihr behauptet, die Information nicht haben.
AfD-Chefin Alice Weidel verliert fast die Nerven: „Was wollen Sie denn jetzt?
Weidel motzte nun, Scherfer habe ihr „immer die gleichen Fragen gestellt“, obwohl sie schon längst geantwortet habe. Die Antworten wären aber nicht überzeugend gewesen, spiegelte ihr der Reporter. „Ihre Fragen sind auch nicht überzeugend“, gab Weidel beleidigt zurück. „Können wir jetzt weitermachen? Was wollen Sie denn jetzt?“, fragte sie genervt.
Nachdem sie dann doch noch eine Einschätzung zum Ampel-Koalitionsvertrag abgab, konnte Scherfer das Gespräch abschließen. Es sei „wieder hochspannend“ gewesen, lautete sein letzter Seitenhieb in Richtung der AfD-Chefin. Um „uns ein wenig abzukühlen“ gab er an seine Kollegin im Plenarsaal ab.
Phoenix-Zuschauer nach Weidel-Interview: „Weidel vs. Scherfer – es tut weh, da zuzuschauen.“
Die Zuschauer zeigten sich gespalten. Einige lobten Erhard Scherfer dafür, dass er mit Fakten konterte, andere warfen ihm vor, kein professionelles Interview geführt zu haben. Einige Reaktionen aus dem Netz:
- „Egal, wie scharf Weidels Zunge ist, Erhard ist Scherfer!“
- „Großes Tennis zwischen Erhard Scherfer und Alice Weidel gerade zur Impfpflicht. Weidel hält erhältliche Impstoffe für nicht vertrauenswürdig. Scherfer: ‚Sagen Sie.‘ Guter Mann.“
- „Erhard Scherfer diskutiert aufgeregt mit Alice Weidel. Kann man sich nicht anschauen. Herr Scherfer, das bringt doch nichts!“
- „Weidel vs. Scherfer – es tut weh, da zuzuschauen.“
- „Herr Scherfer, kühlen Sie sich mal ab. Peinlich für Sie, unprofessionell unterirdischer Jounalismus.“
- „Total-Angriff Weidel (krawallgeladen wegen Impfpflicht), geiler Kontra-Angriff Scherfer. Beide lieferten sich rhethorische Höchleistungen (parteipolitisch, wie journalistisch).“
- „Alice Weidel schwurbelt sich Falschinformationen bei Phoenix zusammen, während Scherfer versucht mit Fakten zu argumentieren.“