Was für ein Paukenschlag der AfD!
Die AfD ist bei der Bundestagswahl 2021 in Sachsen und Thüringen stärkste Kraft geworden, hat auch in Sachsen-Anhalt Direktmandate geholt. Es ist das erste Mal, dass die AfD in Thüringen stärkste Kraft geworden ist. Im Vergleich zu 2017 hat sie bei einer noch höheren Wahlbeteiligung nochmal um 1,3 Prozent zulegen können.
Warum ist die AfD in Thüringen, Sachsen und generell im Osten so stark, was ist der Grund dafür? Gegenüber unserem Partnerportal THÜRINGEN24 erklärt jetzt ein Experte das Phänomen!
AfD: Experte erklärt – darum liegt die Partei im Osten so weit vorne
In einer thüringischen Region hat die AfD bei den Zweitstimmen sogar die 50-Prozent-Marke geknackt, in der Gemeinde Altenbeuthen (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) 51,7 Prozent. Gideon Botsch (51) aus Berlin ist Politikwissenschaftler, u.a. Experte für Rechtsextremismus und Leiter der „Emil Julius Gumbel Forschungsstelle Antisemitismus und Rechtsextremismus“ am Moses-Mendelssohl-Zentrum für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam.
Gegenüber THÜRINGEN24 erklärt er das starke Abschneiden: „In zwei ostdeutschen Bundesländern ist die AfD entgegen dem bundesdeutschen Trend stärkste Kraft. Generell ist es so, dass sich in denjenigen ostdeutschen Regionen mit negativer Bevölkerungsbilanz die Gewichte über einen längeren Zeitraum zu Gunsten der AfD verschoben haben und weiter verschieben dürften.“
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Die AfD:
- AfD steht für „Alternative für Deutschland“
- Parteivorsitzende sind Jörg Meuthen und Tino Chrupalla
- Gründung am 6. Februar 2013 in Berlin als zunächst rechtsliberale und EU-skeptische Partei
- 2015 erste Spaltung eines wirtschaftsliberalen Flügels unter Parteigründer Bernd Lucke – Partei rückt dadurch deutlich nach rechts
- bei der Bundestagswahl 2017 holte sie 12,6 Prozent, 2021 noch 10,3 Prozent
- stärkstes Wahlergebnis war 27,5 Prozent bei der Landtagswahl in Sachsen 2019
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AfD: „Bonner Parteien“ dringen kaum zur Wählerschaft durch
Der Experte über die Hauptwählerschaft: „Die Wähler sind zu etwa zwei Dritteln männliche Wähler – ostdeutsche Männer mittlerer Bildung, bei mittlerem Einkommen und mittlerem Alter.“
Und weiter: „Union und Linke und in vergangenen Wahlen auch die SPD kämpfen mit dem Problem der Überalterung ihrer Stammwählerschaft, nach und nach sterben ihnen die Wähler buchstäblich weg. Diese noch voll in der DDR sozialisierten Altergruppen sind am wenigsten geneigt zur Rechtswahl, außerdem ist der Frauenanteil höher.“
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Wie er die Schwäche der anderen Parteien im Osten erklärt und weshalb die AfD jetzt aufpassen muss, um keine existenzielle Krise zu erleben, kannst du hier auf THÜRINGEN24 nachlesen. (mg)