Kunden müssen sich im Einzelhandel aktuell an die 2G-Regel halten. Shoppen darf nur, wer geimpft oder genesen ist. Das gilt auch in den Filialen von Tedi.
Eigentlich. Denn Tedi fühlte sich laut „Offenbacher Post“ nicht zwingend von dieser Regel betroffen und habe auf die Kontrollen verzichtet. Das hat jetzt zu einem Polizeieinsatz geführt.
Tedi kontrolliert Einhaltung von 2G nicht und lässt Ungeimpfte rein
Der Händler versteht sich selbst als Teil der Grundversorgung in Deutschland – genauso wie die Supermärkte und Apotheken. In diesen Geschäften muss kein 2G-Nachweis vorgezeigt werden, jeder Kunde kann dort einkaufen. Tedi tat es ihnen gleich. Im Sortiment führt der Nonfood-Discounter diverse Artikel von Schreibwaren über Dekoartikel bis hin zu Küchenutensilien.
„Anhand von Sortimentslisten“ könne man nachweisen, „dass in fast allen Fällen diese sogenannten Artikel der Grundsicherung mehrheitlich geführt werden und die 2G-Regelung in den Tedi-Filialen daher keine Anwendung finden muss”, erklärte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber „Business Insider“.
Tedi ein Grundversorger? Das sagt das Unternehmen
Viele Behörden haben Tedi den Status des Grundversorgers bestätigt, sagte der Sprecher.
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Das ist Tedi:
- TEDi steht für „Top Euro Discount“
- In Deutschland, Österreich, Slowenien, Slowakei, Spanien, Kroatien, Italien und Polen gibt es über 2300 Filialen
- Der Discounter bietet vor allem Artikel des täglichen Bedarfs an
- Die Kette setzt die Idee der Ein-Dollar-Läden aus den USA in Deutschland um
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Jedoch nicht flächendeckend: „Einige örtliche Behörden jedoch haben eine andere, für Tedi nicht nachvollziehbare, Auffassung und untersagen einzelnen Filialen die Öffnung für alle Kunden und ordnen die 2G-Regelung an“, heißt es weiter.
Tedi: Polizei-Razzia in zwei Filialen
Dazu gehört die Region Offenbach. Weil die Mitarbeiter die Einhaltung der 2G-Regel nicht kontrollierten, führte die Polizei dort laut „Offenbacher Post“ Razzien durch.
Ein Großaufgebot der Bereitschaftspolizei hatte aus diesem Grund zwei Filialen ins Visier genommen. Vor Ort trafen die Beamten tatsächlich auf einige Kunden, die ohne entsprechendem Nachweis in den Filialen einkauften.
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Eine Mitarbeiterin begründete das mit einer Mitteilung des Unternehmens. Dort hieß es, dass Kontrollen nicht notwendig seien. Den Verantwortlichen drohe jetzt eine Geldstrafe von mindestens 1000 Euro, berichtet die „Offenbacher Post“.
Tedi: Oberlandesgericht in Niedersachsen kippt 2G-Regel im Einzelhandel
Ob Tedi in Zukunft seine Kunden auf einen Impf- oder Genesenennachweis kontrollieren muss, steht derzeit noch nicht für jedes Bundesland fest. Niedersachsen etwa hat die 2G-Pflicht im Einzelhandel bereits gekippt, während das Oberlandesgericht in Schleswig-Holstein sie für gültig erklärt hat. Kommende Woche entscheidet auch das Oberlandesgericht in NRW über die Rechtmäßigkeit.
Kaufland hingegen geht einen drastischen Schritt, den viele begrüßen werden. Worauf sich Kunden bald an der Wursttheke freuen können, liest du hier>>> (vh)