Tote Hose bald in den Innenstädten!? Zahlreiche Ketten wie Media Markt, Saturn oder Douglas schließen immer mehr ihrer Filialen.
Wegen der Corona-Pandemie setzen die Unternehmen immer mehr auf ihr Online-Angebot. Bis zu 120.000 Läden in ganz Deutschland droht Experten zufolge damit das Aus.
Media Markt Saturn und Douglas entlassen zusammen mehr als 1500 Mitarbeiter
Allein Media Markt, der größte Elektronikhändler in Deutschland, plant nach Informationen des Online-Portals Chip bis Mitte 2022 13 von 419 seiner Märkte zu schließen. Bis zu 1000 Mitarbeiter müssen gehen, wie die Geschäftsführung des Unternehmens in einem Brief an die Mitarbeiter erklärte.
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Das ist Media Markt:
- Wurde 1979 in Ingolstadt gegründet
- Ist seit Firmengründung ein Unternehmen mit Saturn
- Ist die größte Kette von Elektronikmärkten in Deutschland und Europa
- Zählt insgesamt 53.000 Mitarbeiter
- Geschäftsführer sind der Deutsche Florian Wieser und der Spanier Ferran Reverter
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Ähnlich sieht es auch bei der Parfümeriekette Douglas aus. Die Münchener Tageszeitung Merkur berichtet, der Konzern plane, fast jede siebte seiner Filialen in Deutschland schließen. Von den insgesamt 430 Parfümerien im Bundesgebiet werden also 60 dichtgemacht. Rund 600 Angestellte verlieren dadurch ihre Jobs.
Media Markt-Saturn und Douglas setzten immer mehr auf Online-Handel
Ein Hauptgrund für diesen Schritt ist bei beiden Unternehmen die Corona-Pandemie. Durch den anhaltenden Lockdown hätten die Filialen 100 Tage am Stück nicht öffnen können, immer mehr Kunden würden ihre Einkäufe ausschließlich im Internet erledigen.
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Laut einer Studie des Kölner Instituts für Handelsforschung hätte sich durch die Pandemie der Strukturwandel in kürzestem Zeitraum um rund sieben bis acht Jahre beschleunigt. Das Wachstum im Online-Handel und die Aufgabe von Läden erfolgt daher in einer nie zuvor da gewesenen Geschwindigkeit.
Da dieser Trend auch in Zukunft allen Anschein nach anhalten wird, sehen sich Media Markt-Saturn, Douglas und Co. gezwungen in Zukunft ihre Verkaufsflächen zu verkleinern.
Handelsverband sieht mehr als nur Media Markt und Douglas in Gefahr
Auch der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht einen großen Teil der Branche in massiven Schwierigkeiten. Nach wie vor gebe es keine realistische Öffnungsperspektive und auch die staatlichen Coronahilfen seien noch immer nicht ausreichend.
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Der Verband fordert deshalb dringend Nachbesserungen und eine Öffnungsperspektive von der Politik. „Im Ergebnis sind bis zu 120.000 Geschäfte in Existenzgefahr“, heißt es in einer Pressemitteilung des HDE.
Media Markt künftig nur noch in Shopping-Centern?
Nach Informationen von CHIP möchte Media Markt-Saturn in Zukunft seinen Fokus vor allem auf größere Einkaufszentren und -passagen legen. Wie das Online-Portal weiter berichtet, sei es das Ziel des Unternehmens die Mietflächen ohne große Umbau-Maßnahmen wieder freizugeben.
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Auch sei in der Überlegung in Zukunft Fläche innerhalbe der Media Märkte an Smartphone-Hersteller und Netzanbieter unter zu vermieten. (kk)